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Edgar Davids, eine streitbare Legende: der Aufstieg des Pitbull

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Edgar Davids, eine streitbare Legende: der Aufstieg des Pitbull

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Monster in Zidanes Rücken

Edgar Davids lernt auf den Straßen Amsterdams das Fußball spielen und das raue Leben kennen. Heute wird die niederländische Fußball-Legende 51 Jahre alt. Eine Hommage an den „Pitbull“.
Edgar Davids war einer der besten defensiven Mittelfeldspieler seiner Generation, ein Pitbull auf und neben dem Platz, eine der prägendsten Figuren des niederländischen Fußballs.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Die schillernde Sonnenbrille war sein Markenzeichen, doch der Aufstieg von Edgar Davids begann alles andere als malerisch.

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Davids kickte auf der Straße, bevor ihn die Ajax-Scouts im Norden von Amsterdam in einer der übelsten Gegenden der Stadt, entdeckten.

Am 13. März feiert die in Paramaribo, Surinam, geborene Legende, der Louis van Gaal den Spitznamen „Pitbull“ verpasste, ihren 51. Geburtstag. Zeit für einen Rückblick.

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Ein rauer Aufstieg

Seine Eltern verließen den Surinam, wo Edgar Davids am 13. März 1973 geboren wurde, als er 18 Monate alt war, und arbeiteten in Amsterdam als Putzfrau und Gelegenheitsarbeiter. Jeder Gulden war überlebenswichtig.

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Auf der Straße sowie im rauen Leben musste er lernen, sich zu behaupten und durchzusetzen. Er merkte schnell, dass Nachgeben Schwäche bedeutet und dass man sich Respekt hart erarbeiten muss. Was er auch tat.

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Und so kam es nicht von ungefähr, dass der 74-malige niederländische Nationalspieler selbst körperliche Nachteile durch Willen, Ehrgeiz und Aggressivität ausglich. Mit Erfolg!

Edgar Davids: Einer der besten Mittelfeldspieler seiner Generation

Davids gewann in seiner Karriere auf Vereinsebene die größten und wichtigsten Titel.

Der Jugendspieler von Ajax wurde drei Mal niederländischer Meister, zweimal Pokalsieger, und gewann mit den Amsterdamern den UEFA Cup 1992 sowie die Champions League 1995.

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Edgar Davids nach dem Champions-League-Sieg 1995 mit dem Pokal auf der Ehrenrunde
Edgar Davids nach dem Champions-League-Sieg 1995 mit dem Pokal auf der Ehrenrunde

Mit Juventus Turin wurde er zudem drei Mal italienischer Meister und gewann mit Inter Mailand die Coppa Italia. Allein mit Oranje sollte es nicht so klappen, wie erhofft.

Der größte Erfolg war bei der WM 1998 der vierte Platz, obgleich Davids zur Goldenen Generation der Niederlande gehört.

Doch diese blieb titellos. Was auch zu Teilen an ihm selbst lag.

Davids eckt im Nationalteam immer wieder an

Während der EM 1996 in England, als er seinen damaligen Bondscoach Guus Hiddink angiftete, er möge „den Kopf aus dem Arsch der weißen Spieler nehmen“, wurde Davids kurzum aus dem EM-Kader geworfen.

Gemeinhin wurde auch gemunkelt, der defensive Mittelfeldspieler könne sogar in einer leeren Mannschaftskabine einen Streit anzetteln.

Das war auch ein Grund, warum der niederländische Nationaltrainer Dick Advocaat ihn nicht mit zur WM 1994 in den USA genommen hatte. Und das, obwohl der damals 21-Jährige zu den aufstrebendsten Ajax-Talenten zu der Zeit gehörte.

Was sich auch daran zeigte, dass die junge Amsterdamer Truppe nach dem Endturnier angeführt von den Routiniers Danny Blind (33) und Frank Rijkaard (32) den Henkelpott 1995 in die Höhe stemmen durften.

Im CL-Finale schlug Ajax überraschend den favorisierten AC Mailand, denn Davids und Co. waren so blutjung: Im Tor Edwin van der Sar (24), in der Abwehr Michael Reiziger (22), Frank de Boer (25), im Mittelfeld Davids (22) selbst neben Clarence Seedorf (19) und Jari Litmanen (24) sowie im Dreier-Angriff Marc Overmars (22), Ronald de Boer (25) und Finidi George (24).

Zidane schwärmt vom „physischen Monster“

Im Kader waren zudem noch Winston Bogarde (24), Nwankwo Kanu, Patrick Kluivert (beide 18) und weitere junge Talente, die danach für viel Geld zu den europäischen Top-Klubs wechselten und sich einen großen Namen machten.

So auch Davids, der sich 1996 dem AC Milan anschloss, dort aber nicht glücklich wurde, und erst bei der Alten Dame in Turin zwei Jahre darauf wieder aufblühte. Sein ehemaliger Bondscoach Rijkard sagte einst mal: „Edgar ist der Motor und Organisator unseres Spiels. Er kann eine Mannschaft mit seinem Kampfgeist mitreißen.“

Der „Pitbull“ setzte immer nach, ließ nie locker und zeigte neben seiner Aggressivität und Robustheit eine äußert feine Technik und Feinfühligkeit, die ihm enormen Respekt einbrachten.

Zinedine Zidane und Edgar Davids hatten ein besonderes Verhältnis zueinander
Zinedine Zidane und Edgar Davids hatten ein besonderes Verhältnis zueinander

So schwärmte sein damaliger Juve-Mitspieler Zinédine Zidane über Davids, der im Schnitt 13 Kilometer pro Spiel lief und Zizou stets den Rücken freihielt, von einem „physischen Monster“.

Beide ergänzten sich exzellent und hatten jeweils eine einzigartige Spielübersicht, auch wenn Davids wegen grauen Stars die markante Schutzbrille tragen musste, die schließlich zu seinem Markenzeichen wurde.

Nach weiteren Stationen beim FC Barcelona, Inter, Tottenham Hotspur, Ajax, Crystal Palace beendete Davids 2014 seine Karriere beim FC Barnet.