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Tod einer Ikone: Der Fußball verdankt ihm einen Urknall

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Tod einer Ikone: Der Fußball verdankt ihm einen Urknall

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Tod einer Jahrhundertfigur

Der verstorbene Mario Zagallo spielte eine tragende Rolle bei vier WM-Titeln Brasiliens und der ikonischen Karriere von Pelé. Als Trainer sorgte er 1970 für einen Urknall des modernen Fußballs.
Mario Zagallo und Pelé schufen mit Brasilien ein großes Vermächtnis
Mario Zagallo und Pelé schufen mit Brasilien ein großes Vermächtnis
© IMAGO/WEREK
SPORT1
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von SPORT1

Die Fußball-Welt trauert um eine Jahrhundertfigur: Im Alter von 92 Jahren ist Mario Zagallo gestorben, Weltmeister als Spieler und Trainer, Weggefährte der vor einem Jahr verstorbene Ikone Pelé und einer der Urväter des modernen Fußballs, der Stars mehrerer Generationen prägte.

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Der Brasilianer war vor Franz Beckenbauer und Didier Deschamps der Allererste, der sowohl als Spieler als auch als Trainer den WM-Titel errang: 1958 in Schweden war er als Linksaußen Teil der legendären Angriffsformation mit Pelé, Garrincha und Vava und wurde auch 1962 in Chile nochmal Weltmeister.

1970 in Mexiko schrieb Zagallo dann Geschichte, indem er das Kollektiv um Pelé auch als Coach zum Coupe Jules Rimet führte - und dabei einen bleibenden Mythos schuf.

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Mario Zagallo revolutionierte bei der WM 1970 den Fußball

Zagallo hatte das brasilianische Team erst wenige Monate vor dem Turnier übernommen - als Nachfolger des gefeuerten Joao Saldanha. Er implementierte in kurzer Zeit ein System, das sich als wegweisend erweisen sollte.

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Der „Professor“ verließ sich nicht nur auf die individuelle Klasse seiner Offensivkönner Pelé, Tostao und Jairzinho und der beiden Mittelfeldregisseure Gerson und Rivelino. Er verordnete seinen Schützlingen eine damals noch ungewohnte Umschalttaktik, in der die Stürmer an der Verteidigung und die Verteidiger am Angriff beteiligt waren.

Zagallos System nahm in vielen Komponenten den „Voetbal total“ vorweg, mit dem Johan Cruyff in der niederländischen Nationalmannschaft und bei FC Barcelona die Blaupause für den Fußball der kommenden Generationen lieferte. Das Weltmeister-Team von 1970 gilt vielen Experten als das spielstärkste und dominanteste der Geschichte.

Für Ronaldo war er „der beste von allen“

Der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Zagallo prägte den brasilianischen Fußball auch nach dem WM-Triumph noch mehrere Jahrzehnte lang: Als die Selecao 1994 mit Romario und Bebeto wieder auf den WM-Thron stürmte, wirkte Zagallo als Technischer Koordinator und Berater mit. Danach übernahm Zagallo wieder den Trainerjob von Carlos Alberto Parreira.

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Mit dem fünften WM-Titel 1998 wurde es zwar nichts, dafür führte er den aufstrebenden Superstar Ronaldo 1997 zum Gewinn der Copa América. „Ich habe viele wichtige Trainer gehabt, aber Zagallo war ohne Zweifel der beste von allen“, sagte Ronaldo später.

Auch der große Pelé, pries Zagallo zu dessen 90. Geburtstag: „Ich möchte Dir für alles danken, denn vieles, was in meinem Leben und mit der Selecao passiert ist, verdanke ich Dir.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)