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3:3 nach 3:0-Führung: Kapitän rastet im TV aus - "Einfach ein Skandal!"

„Skandal“: Kapitän rastet im TV aus

Der TSV Hartberg verspielt in den letzten Minuten eine Drei-Tore-Führung. Kapitän Jürgen Heil tobt im TV-Interview und kritisiert sein eigenes Team scharf.
Kapitän Jürgen Heil platzte nach der Schlussphase im TV-Interview der Kragen
Kapitän Jürgen Heil platzte nach der Schlussphase im TV-Interview der Kragen
© IMAGO/GEPA pictures
Der TSV Hartberg verspielt in den letzten Minuten eine Drei-Tore-Führung. Kapitän Jürgen Heil tobt im TV-Interview und kritisiert sein eigenes Team scharf.

Last-Minute-Wahnsinn in der österreichischen Bundesliga! Als der TSV Hartberg am Sonntag in der 89. Minute mit 3:0 führte, schien dem Sieg gegen den LASK nichts mehr im Wege zu stehen.

Doch mit drei späten Treffern, zwei davon in der Nachspielzeit, rettete der Gastgeber noch ein 3:3-Unentschieden - und sorgte bei Hartberg für entsprechende Frustration.

TSV-Kapitän Jürgen Heil redete sich im anschließenden Sky-Interview in Rage und stufte den Auftritt seiner Mannschaft sogar als „bundesligauntauglich“ ein: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Noch nicht einmal im Fernsehen habe ich das bei irgendeinem Spiel gesehen. Das ist einfach ein Skandal!“

Der 28-Jährige, der in der 85. Minute beim Stand von 3:0 ausgewechselt wurde, fuhr fort: „Du reißt dir 80 Minuten den Arsch auf, führst mit 3:0 und willst mit drei Punkten heimfahren. Vor dem Match reden wir noch, dass wir die drei Punkte brauchen, wenn wir um die Top sechs mitspielen wollen. Und was ist dann? Wenn ein paar Spieler ausfallen, kriegen wir jedes Mal zehn ,Hütten‘, oder was?“

3:3 nach 3:0-Führung: „Das kann ja nicht sein“

Heil war kaum zu bremsen, mit seiner Mannschaft ging er hart ins Gericht: „Das kann ja nicht sein, dass wir innerhalb von fünf Minuten drei Gegentore kriegen, wenn der Kainzi und ich ausgewechselt werden. Dann sind die anderen ja für nichts da.“

Der angesprochene Tobias Kainz wurde vier Minuten nach Heil, kurz vor dem ersten Gegentor, ausgewechselt.

Schon in der vergangenen Woche hatte Hartberg in der Schlussphase gepatzt. Ein Eigentor in der 95. Minute besiegelte die Pleite bei Meister Sturm Graz.

Wut-Interview nach irrer Schlussphase: „Dann gehen wir ins Freibad“

„Wir hauen uns Woche für Woche rein und schenken dann die Punkte her, als würde es um nichts gehen“, wütete Heil. „Dann gehen wir ins Freibad und kicken dort ein bisschen. Da ist es wurscht, wenn wir verlieren.“

Etwas weniger emotional, aber dennoch klar, äußerte sich Trainer Manfred Schmid: „Es sind einige Dinge passiert, die wir besprechen müssen. So etwas habe ich selbst in meiner Karriere nicht erlebt. Wenn ein Tor passiert, bricht Hektik aus. Wir haben es am Ende vermissen lassen, die Emotionen und die Leidenschaft, die wir lange gezeigt haben, zu zeigen“, kritisierte er.

Die Enttäuschung sei „riesengroß“, auch wenn sein Team aus der Situation „sehr viel lernen“ werde, fügte Schmid an.

Die Tore für Hartberg erzielten Fabian Wilfinger (45.+2), Elias Havel (63.) und Marco Hoffmann (70.). Christoph Lang (89.), Kasper Jörgensen (90.+2) und Andrés Andrade (90.+4) machten am Ende die furiose Aufholjagd des LASK perfekt.