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Investor springt ab: Ist ein Fußball-Großprojekt am Ende?

Investor springt ab - Liga am Ende?

Die City Football Group steigt beim indischen Ex-Meister Mumbai City FC aus - und erhöht damit die Fragezeichen, die über einer ganzen Liga schweben.
Das Fußball-Großreich um Manchester City ist um einen weiteren Klub erweitert worden. Die City Football Group kauft den belgischen Zweitligisten Lommel SK.
Die City Football Group steigt beim indischen Ex-Meister Mumbai City FC aus - und erhöht damit die Fragezeichen, die über einer ganzen Liga schweben.

Es ist der vorläufige Höhepunkt der Krise im indischen Fußball. Die Holding-Gesellschaft City Football Group (CFG) hat die Zusammenarbeit mit Mumbai City FC beendet und alle Anteile veräußert. Dies geht aus den Stellungnahmen des Klubs und des ehemaligen Partners hervor.

Die CFG besitzt unter anderem 100 Prozent der Anteile an Manchester City und ist mehrheitlicher Eigentümer des FC Girona. Im November 2019 erwarb die Gesellschaft schließlich 65 Prozent der Anteile an Mumbai City.

ISL: Saisonstart bereits um Monate in Verzug

Der indische Klub entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten in der Indian Super League und krönte sich 2020/21 und 2023/24 zum Champion. Nun endet die Zusammenarbeit aufgrund der weiterhin ungewissen Zukunft der Liga.

Bis heute begann die eigentlich für September terminierte Saison nicht, nachdem die Verhandlungen zwischen der All India Football Federation (AIFF) und Football Sports Development Limited (FSDL), dem kommerziellen Partner der Liga in den vergangenen zehn Jahren, gescheitert waren.

Die Suche nach einem neuen Partner, der die Aufnahme des Spielbetriebs ermöglichen würde, verlief bislang ohne Erfolg. Ein Vorschlag der Klubs, die operative Kontrolle selbst zu übernehmen, wurde zunächst von der AIFF abgelehnt. Stattdessen kündigte man an, die Angelegenheit in einem Ausschuss prüfen zu wollen. Indessen bleibt weiterhin unklar, ob die kommende Saison überhaupt beginnen wird.

CFG „stolz auf die Erfolge“

In einem Statement der CFG heißt es, die Entscheidung zur Veräußerung der Anteile sei „nach einer umfassenden wirtschaftlichen Überprüfung und angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft der Indian Super League (ISL) getroffen“ worden. Dennoch sei man „weiterhin stolz auf die Erfolge und zutiefst dankbar für das Engagement“.

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Mit Blick auf die Zukunft erklärte die CFG zudem die Absicht, „ihre Beziehungen und Partnerschaften in Indien in den kommenden Jahren fortzusetzen“. Auch Mumbai City argumentierte, die Zusammenarbeit habe „den Fußballbetrieb des Vereins gestärkt und einen bedeutenden Beitrag zum Wachstum des Sports in Indien geleistet“.

Komplexes Ligasystem im indischen Fußball

Die Krise der Indian Super League ist derweil eng verbunden mit dem gesamten Ligasystem des Landes. Gegründet wurde die ISL erst 2013, um den Fußball in Indien attraktiver zu machen. Statt in einem System mit Auf- und Abstieg treten die Klubs als Sportfranchises auf.

Durch die Gründung der ISL wurde somit auch die seit 2007 existierende I-League de facto zur zweithöchsten Spielklasse. Anders als bei der ISL gibt es in der I-League jedoch Auf- und Absteiger in die I-League 2.

Ob die ISL in diesem Konstrukt eine finanziell tragbare Zukunftsperspektive aufweist, ist äußerst fraglich und dürfte maßgeblich zum Rückzug der CFG beigetragen haben.

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