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MLS: Hannover-Legende Cherundolo bei Los Angeles FC - erobert er Hollywood?

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MLS: Hannover-Legende Cherundolo bei Los Angeles FC - erobert er Hollywood?

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Bundesliga-Legende will L.A. erobern

Hannover-Legende Steve Cherundolo steht vor seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer des Los Angeles FC in der MLS. Wie stehen die Chancen, dass er Hollywood im Sturm erobert?
Die Hannover-96-Legende Steven Cherundolo ist neuer Cheftrainer bei Los Angeles FC. Im exklusiven SPORT1-Interview verrät er seine Pläne mit dem MLS-Klub.
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Über 20 Jahre hat Steve Cherundolo in Deutschland gelebt, bei Hannover 96 ist der US-Amerikaner Rekord-Bundesligaspieler (302 Einsätze, 6 Tore) und Vereinslegende.

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Nach seinem Karriereende 2014 startete der einstige Rechtsverteidiger hierzulande auch seine Trainerkarriere: Er absolvierte die Fußballlehrer-Ausbildung, arbeitete als Jugendtrainer bei Hannover 96, als Nachwuchstrainer beim DFB und als Co-Trainer des heutigen Hertha-Coaches Tayfun Korkut beim VfB Stuttgart auch schon in der Bundesliga.

Cherundolo startet als Cheftrainer in der MLS

Seit Frühjahr 2021 ist Cherundolo zurück in seiner Heimat - und nach einer Saison bei Partnerverein Las Vegas Lights FC startet der 43-Jährige am Samstag mit dem Heimspiel gegen die Colorado Rapids in seine erste MLS-Saison als Cheftrainer des Los Angeles FC. (SERVICE: Alles zur MLS)

„Wir wollen gewinnen!“, sagt Cherundolo im Gespräch mit SPORT1 ohne nachzudenken auf die Frage, was seinen neuen Klub ausmacht - und betont, dass die Herangehensweise dabei eine gänzlich andere sei, als es beispielsweise beim Stadtrivalen Los Angeles Galaxy in der Vergangenheit der Fall war. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan MLS)

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„Die Liga ist in einem anderen Zustand, als sie es vor 25 Jahren war, wo es vielleicht wichtig war, mit großen Namen zu arbeiten. Das ist es längst nicht mehr“, erklärt der 87-malige US-Nationalspieler mit Blick auf ehemalige MLS-Größen wie David Beckham oder Zlatan Ibrahimovic.

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Wenn man allein betrachte, wie viele Spieler aus Südamerika in der MLS spielten „und dann anderweitig ihre Karriere fortsetzen, dann spricht das für die Qualität der Liga und das Scouting-System“.

Los Angeles mit spannenden Talenten

Ein Blick auf den Kader des LAFC untermauert Cherundolos Aussagen: Der laut transfermarkt.de wertvollste Profi ist Mittelfeldspieler José Cifuentes aus Ecuador mit 6,5 Millionen Euro - er ist aber eben auch erst 22 Jahre alt.

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Ähnlich verhält es sich beim uruguayischen Offensivmann Brian Rodríguez (5 Millionen Euro, 21 Jahre) oder Linksverteidiger Diego Palacios aus Ecuador (3,5 Millionen Euro, 22 Jahre). (DATEN: Tabelle MLS)

Die Spielerausbildung gehört zur DNA des Klubs, „wir wollen Spieler vorantreiben in ihren Karrieren und sie dann wieder abgeben“ - bei alldem aber auch nicht den sportlichen Erfolg aus den Augen verlieren.

„Wir wollen mit den Geldern, die wir zur Verfügung haben, so gut wie möglich sein“, beschreibt Cherundolo die Zielsetzung für die anstehende Saison, in der er vor allem „attraktiven, schnellen Fußball“ spielen lassen will: „Aber das Gewinnen sollten wir auch nicht vergessen!“

Teams in L.A. „müssen Titel nachweisen“

Umso mehr, da die Konkurrenz in Los Angeles groß ist: Nicht nur durch Ligakontrahent L.A. Galaxy oder den neu gegründeten Frauenfußball-Klub Angel City FC, sondern auch durch die zahlreichen anderen großen Namen der Sportwelt wie die Lakers und Clippers in der NBA, die Kings in der NHL, die Baseball-Teams der Dodgers und Angels sowie die Chargers und die Rams als frischgebackenem Super-Bowl-Champion in der NFL.

„Wenn man ein professionelles Sportteam in Los Angeles gründet, dann weiß man, dass man auch Titel nachweisen muss“, sagt Cherundolo, der gesteht: „Es ist schwierig für uns, beides zu machen - aber das ist eben die Kunst: Spieler zu entwickeln und abzugeben, aber dann gleichzeitig auch Titel zu gewinnen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir bald beides schaffen.“

Ob es der Bundesliga-Legende schon im ersten Jahr gelingt, auch Hollywood für sich zu erobern?

Steven Cherundolo arbeitete in der Bundesliga als Assistent von Trainer Taifun Korkut beim VfB Stuttgart
Steven Cherundolo arbeitete in der Bundesliga als Assistent von Trainer Taifun Korkut beim VfB Stuttgart

Offensive noch eine Baustelle

Zumindest personell wurde dafür nach dem Verpassen der Playoffs im Vorjahr als Neunter der Western Conference einiges getan, insgesamt acht Neuzugänge seit dem Saisonende im November unter Vertrag genommen.

„Wir haben relativ viel getan auf dem Transfermarkt. Jeder weiß, dass es etwas dauern wird, bis wir als Team unseren Rhythmus finden“, bremst Cherundolo die Erwartungen - und sieht vor allem eine Baustelle, nämlich „wie wir genau Tore schießen werden. Wie wir verteidigen, das wissen wir schon. Aber wie das genau nach vorne aussieht, das kann sich auch ändern im Laufe der Saison.“

Zumindest das letzte Testspiel macht diesbezüglich Hoffnung: Mit 6:1 fegte der LAFC angeführt von seinen Offensivstars Brian Rodríguez und Ex-Arsenal-Profi Carlos Vela den Ligarivalen New York Red Bulls vom Platz.

Nach zuvor drei Testspielen ohne Sieg scheint sich Cherundolos Einschätzung seiner Mannschaft zu bewahrheiten: „Es dauert ein bisschen, glaube ich, bis wir bei 100 Prozent sind - aber mit dem jetzigen Zustand bin ich sehr zufrieden.“