Vor seinem Heimdebüt für Galatasaray Istanbul inszenierte sich Weltmeister Lukas Podolski wieder einmal gekonnt in den sozialen Netzwerken.
Fehlstart: Podolski räumt Mitschuld ein
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Vor der weltberühmten Bosporus-Brücke posierte der Star-Einkauf im Trikot der "Löwen" und unterstrich mit geballter Faust, weit aufgerissenem Mund, gelb-rot gefärbten Wangen und entschlossenem Blick seine unmissverständliche Botschaft: "Let's go!"
Niederlage gegen Aufsteiger
Nach dem peinlichen 1:2 (1:1) gegen den Aufsteiger Osmanlispor FK Ankara mit Sportdirektor Jürgen Röber wurde der 30-Jährige dagegen kleinlaut.
"Es tut mir sehr leid, dass ich heute kein Tor erzielt habe. Wir hatten so viele Möglichkeiten, wir hätten leicht gewinnen können", sagte Podolski unter dem Eindruck des gellenden Pfeifkonzerts der Gala-Fans.
Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen und fünf Zählern Rückstand auf die Tabellenspitze ist der Fehlstart des Double-Gewinners perfekt. Im leicht elektrisierbaren Umfeld des Rekordmeisters machte bereits das Wort Krise die Runde, die Tageszeitung Hürriyet wertete die Pleite gar als "Rebellion" gegen Trainer Hamza Hamzaoglu.
Podolski agiert auf dem rechten Flügel
Jener Hamzaoglu beorderte Linksfuß Podolski in den ersten 45 Minuten überraschend auf den rechten Flügel. Mit dem Ergebnis, dass dieser keine Bindung zum Spiel hatte. Erst nach der Pause durfte Podolski auf seine angestammte linke Seite. "Ich bin variabel und kann auf allen Positionen gefährlich sein", kommentierte Podolski das Hin und Her gewohnt lapidar.
Als Linksaußen fand der 125-malige Nationalspieler deutlich besser Spiel, deutete seine Abschlussstärke an - verzog allerdings auch dreimal aus guter Position. "Zwei davon hätten reingehen müssen", räumte Podolski freimütig ein.
Der Grund für die Niederlage war aber nicht nur in der Gala-Offensive um Podolski, Wesley Sneijder und Burak Yilmaz zu suchen, die beste Gelegenheiten ausließ und lediglich durch Selcuk Inan (41.) zum Erfolg kam.
Torhüter Muslera patzt doppelt
Einen rabenschwarzen Tag erwischte vor allem Fernando Muslera im Galatasaray-Tor: Beim 1:2 durch Gabriel Torje (50.) verschätze sich der uruguayische Nationalkeeper kapital, auch beim 0:1 durch Serdar Deliktas (29.) sah Muslera unglücklich aus.
Podolski, der noch in der Vorwoche beim 2:2 bei Sivassspor mit seinem späten Ausgleich zum Retter wenigstens eines Pünktchens avanciert war, richtete den Blick schnell wieder nach vorne: "Wir müssen das analysieren, mehr arbeiten und wieder unsere Stärke zeigen. Wir sind der Meister, und wir haben noch 32 Spieltage vor uns."