Stieglitz will den Geist vertreiben

Robert Stieglitz hat wieder eine Mission.

Nach der frustrierenden WM-Niederlage Anfang März gegen "King Arthur" Abraham will der Magdeburger so schnell wie möglich auf den Thron zurück.

Dazu muss er in der Weltrangliste der WBO die Führung zurückerobern und Abraham neu herausfordern. Der erste Schritt auf diesem Weg soll am Samstag in Dessau mit einem Sieg über "The Ghost" Sergej Chomizki gelingen (22.15 Uhr).

"Chomizki ist für Überraschungen gut, ausgeschlafen und er boxt schlau", sagt Stieglitz über seinen weißrussischen Kontrahenten. "Wenn ich mir meinem Gürtel zurückholen will, dann geht der Weg nur mit einem klaren Sieg über diesen 'Geist'."

Die Super-Mittelgewichtler kämpfen um den WBO-Interconti-Gürtel, eine Art Vorstufe zur WM. Für seinen Promotor Ulf Steinforth ist der Weg klar vorgezeichnet: "Wir wollen den WM-Titel von Abraham so schnell wie möglich zurück."

Chomizki ist aber immerhin Europameister und rechnet sich selbst gute Siegchancen aus. "Ich mache Druck, gehe voran, überrasche - und darauf können sich viele Gegner nicht einstellen. Stieglitz kenne ich aus vielen Kämpfen, die ich mir angeschaut habe. Er ist zu besiegen", sagte der 39-Jährige.

Der "Geist" sicherte sich im April den EM-Gürtel in England mit einem K.o.-Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Briten Frank Buglioni.

"Sein Sieg gegen Buglioni kam nicht von ungefähr. Man darf ihn nie und nimmer unterschätzen. Er ist ein Draufgänger", meinte Stieglitz.

Dennoch geht der Magdeburger als klarer Favorit in den Kampf. Trainer Dirk Dzemski sieht seinen Sprössling gut vorbereitet.

"Wir haben in der Taktik bei Robert Änderungen vorgenommen, um den 'Vorwärtsboxer' Chomizki zu stoppen", sagte Dzemski. Zudem sei Stieglitz auch mental wieder in bester Verfassung. "Robert hat die ungerechtfertigte Niederlage gegen Abraham nun komplett weggesteckt, ist im Training hochmotiviert und fokussiert", so Dzemski.

Im Rahmen der Dessauer Kampfnacht stehen drei weitere Kämpfe im Blickpunkt. Doppel-Weltmeisterin Christina Hammer (Dortmund) will sich eine weitere Trophäe sichern und gegen die mehrmalige Welt- und Europameisterin Anne Sophie Mathis (Frankreich) den WM-Gürtel im Junior-Mittelgewicht holen.

Der 24 Jahre alte Inter-Conti-Meister Dominic Bösel trifft bei seiner ersten Titelverteidigung auf den Ungarn Daniel Regi, und im Halb-Schwergewicht kämpfen Robin Krasniqi (Tschechien) und der Ukrainer Alexander Cherwiak um den vakanten WBO-Continental-Titel.

Doppel-Weltmeisterin Hammer bestreitet ihren "Abstieg" in die nächst leichtere Gewichtsklasse ohne Sorgen. "Ich liebe Herausforderungen und ich will zeigen, dass die neue Generation im Frauenboxen neue Maßstäbe setzen kann", sagte die 23-Jährige.

Vor ihrer 14 Jahre älteren Kontrahentin habe sie zwar Respekt, aber keine Angst. "Anne Sophie Mathis ist natürlich in dieser für mich neuen Gewichtsklasse eine echte Größe mit einer riesigen K.o. -Quote. Sie ist schlagstark, aber technisch limitiert", sagte Hammer.

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