Home>Leichtathletik>

"Sehr schade" - Markus Rehm über Ausbootung der Behindertensportler bei European Championships

Leichtathletik>

"Sehr schade" - Markus Rehm über Ausbootung der Behindertensportler bei European Championships

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Die Schattenseite der deutschen EM-Party

Weltrekordler Markus Rehm beklagt sich bei SPORT1 über die Ausbootung der Behindertensportler bei den European Championships in München. Der Prothesen-Weitspringer erklärt, dass der europäische Leichtathletik-Verband eine entsprechende Anfrage abgelehnt habe.
Die deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten hoffen nach der erfolgreichen Heim-EM in München auf einen langfristigen Schub für ihre Sportart.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Die am Sonntag zu Ende gegangenen European Championships in München sind hierzulande in der medialen Wahrnehmung als voller Erfolg verbucht worden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Erfolgswelle der deutschen Athletinnen und Athleten, die vom zahlreich erschienenen Publikum zu Höchstleistungen angetrieben wurde, werden bei Sportlern und Zuschauern vermutlich noch lange in Erinnerung bleiben. (Verliert die Party ihr größtes Zugpferd?)

Und doch gibt es einen Makel, der auf den Wettkämpfen lastet: Behindertensportler waren fast gar nicht vertreten und fühlten sich ausgegrenzt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Dabei wäre es im Rahmen der Inklusion offenbar ein Leichtes gewesen, einige Para-Wettkämpfe in die Veranstaltung zu integrieren.

Lesen Sie auch

Rehm: „Wurde unsererseits aktiv angefragt“

„Natürlich wäre es schön und auch definitiv möglich gewesen in der Leichtathletik Para-Wettkämpfe mit einzubinden“, sagt Markus Rehm bei SPORT1.

Der Prothesenspringer, der im vergangenen Juni seinen eigenen Weltrekord auf 8,66 Meter schraubte, ist enttäuscht über die Entscheidung des europäischen Leichtathletikverbandes, Para-Wettbewerbe im Rahmen der Leichtathletik auszuschließen.

„Tatsächlich wurde das unsererseits auch aktiv angefragt aber leider war dies nach Aussage von European Athletics nicht möglich“, bedauert Rehm. „Das ist sehr schade.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch warum fanden keine Para-Wettkämpfe statt? Eine entsprechende SPORT1-Anfrage an den europäischen Verband blieb bislang unbeantwortet.

Beucher: „Halte ich für inakzeptabel“

Schon zuvor hatte sich Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) über die geringe Wertschätzung innerhalb der European Championships beschwert.

„Dass der Para-Sport so eine untergeordnete Rolle spielt, halte ich für inakzeptabel“, sagte er: „Unsere Wettkämpfe und Erfolge waren die ersten, die hinten runtergefallen sind.“

Markus Rehm beim integrativen Sportfest in Leverkusen
Markus Rehm beim integrativen Sportfest in Leverkusen

Gegenüber den „fantastischen Leistungen“ der Athletinnen und Athleten und deren Beitrag zum „hervorragenden deutschen Gesamt-Abschneiden“ sei dies „ungerecht“, so Beucher: „Dafür verdienen sie Respekt, auch in Form von öffentlicher Wahrnehmung.“

Einzig im Rudern und Kanu fanden bei den European Championships Wettkämpfe der Behindertensportler statt.

Rehm selbst kämpft seit Jahren darum, auch bei den Nicht-Behinderten starten zu dürfen, was ihm bislang aber verwehrt wurde.