Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) hat die Wahrnehmung der Para-Wettbewerbe bei den European Championships in München scharf kritisiert.
Scharfe Kritik nach EM-Party
„Dass der Para-Sport so eine untergeordnete Rolle spielt, halte ich für inakzeptabel“, sagte er: „Unsere Wettkämpfe und Erfolge waren die ersten, die hinten runtergefallen sind.“
Gegenüber den „fantastischen Leistungen“ der Athletinnen und Athleten und deren Beitrag zum „hervorragenden deutschen Gesamt-Abschneiden“ sei dies „ungerecht“, so Beucher: „Dafür verdienen sie Respekt, auch in Form von öffentlicher Wahrnehmung.“
Die Para-Ruderer und -Kanuten, deren Rennen erstmals im Rahmen der Multi-EM ausgetragen wurden, hatten zusammen insgesamt sechs EM-Medaillen gesammelt.
Beucher kritisiert liegengelassene Chancen für den Para-Sport
Aus Beuchers Sicht wurden in München „aus mehreren Perspektiven“ Chancen liegen gelassen. „Es braucht attraktivere Wettkampfzeiten für den Para-Sport und es braucht eine angemessene Berichterstattung, damit dieser begrüßenswerte und richtige Schritt nicht zu einem Inklusions-Alibi verkommt“, sagte er.
Zudem wünscht sich Beucher, dass in Zukunft weitere Sportarten wie die Para-Leichtathletik zum Programm der European Championships zählen.
Er sei der festen Überzeugung, dass die DBS-Athleten „diese Aufmerksamkeit und diese Bühne mit ihren Weltklasse-Leistungen ebenfalls verdient“ haben.