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Früherer Zehnkampf-Weltrekordler Kurt Bendlin wird 80

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Früherer Zehnkampf-Weltrekordler Kurt Bendlin wird 80

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Weltrekordler Bendlin wird 80

Kurt Bendlin trainierte viel, oft zu viel. Aber sein Fleiß war auch sein Erfolgsrezept. Am Montag wird der ehemalige Ausnahmeathlet 80 Jahre alt.
Bendlin ist ehemaliger Zehnkampf-Weltrekordler
Bendlin ist ehemaliger Zehnkampf-Weltrekordler
© imago sportfotodienst/imago sportfotodienst/SID/IMAGO / Sven Simon
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von SID

Kurt Bendlin trainierte viel, oft zu viel. „Ich habe früh über Kräfte verfügt, die ich nicht beherrschen konnte“, schilderte der frühere Zehnkampf-Weltrekordler einmal. Aber sein Fleiß war auch sein Erfolgsrezept. Am Montag wird der ehemalige Ausnahmeathlet 80 Jahre alt.

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Dass er diesen runden Geburtstag erleben würde, war vor zwei Jahren mehr als ungewiss.

Damals wollte er bloß schauen, ob die Erdbeeren bereits „richtig rot“ geworden waren, erzählte Kurt Bendlin im Gespräch mit dem SID. Doch plötzlich lag er auf einem Acker in Paderborn und konnte sich nicht mehr aufrappeln. Ein Schlaganfall und ein Herzinfarkt kosteten den früheren Zehnkampf-Weltrekordler beinahe das Leben.

Sein Kampfgeist setzte sich am Ende durch, so wie einst in seiner großen Karriere. Nach nur zwei Jahren zielgerichteten Trainings trumpfte Kurt Bendlin 1965 mit einem Weltrekord im Fünfkampf auf und krönte seine Laufbahn am 14. Mai 1967 mit dem Aufstieg zum "König der Athleten". Nach den 8319 Punkten von Heidelberg empfand er "eine Mischung aus überschäumender Freude und tiefer Einsamkeit. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem vorher noch kein Mensch war." In Deutschland galt die Bestmarke bis 1976 als deutscher Rekord.

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Olympia-Gold schien die logische Konsequenz, doch der Körper streikte unter den brutalen Belastungen: "Einige stempelten mich zum Versager, weil ich 1968 in Mexiko nur Bronze gewann. Für mich war das mein größter Sieg, denn nach einem Muskelfaserriss war ich sechs Wochen fast völlig ohne Training gewesen."

Es blieb die einzige Medaille in der Karriere von Kurt Bendlin, der immer dann verletzt ausfiel, wenn Großes bevorstand. Auch 1972 vor Olympia in München. "Ich wusste, dass die Achillessehne reißen würde, aber ich habe trainiert, bis die Schmerzen übermächtig wurden", beschrieb er vor einigen Jahren die Story, die damals in Holzwickede mit einem lauten Knall endete.

Insgesamt zwölf Mal wurde er operiert. Comeback-Versuche gipfelten 1970 in einem Fünfkampf-Europarekord, 1971 in einer Jahres-Weltbestleistung. 1976 nahm er einen letzten Anlauf auf Olympia, scheiterte aber mit 7946 Punkten.