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"Psychische Gewalt ausgeübt" - Lauftalent beendet Karriere mit nur 24 Jahren

Karriereende mit nur 24 Jahren

Linn Kleine beendet im Alter von 24 Jahren ihre Karriere. Die Leichtathletin teilt ihre triftigen Beweggründe.
Linn Kleine beendet mit 24 Jahren ihre Karriere
Linn Kleine beendet mit 24 Jahren ihre Karriere
© IMAGO/Beautiful Sports
Linn Kleine beendet im Alter von 24 Jahren ihre Karriere. Die Leichtathletin teilt ihre triftigen Beweggründe.

Überraschung um Linn Kleine! Die 24 Jahre alte Leichtathletin hat ihr Karriereende verkündet. Kleine gehört seit zwei Jahren nicht mehr dem DLV-Förderkader an. Dies war aber nicht der Grund für ihre Entscheidung. Sie nannte bewegende Hintergründe.

„Ich habe mit mir gekämpft, jetzt ist die Entscheidung gefallen. Und ich bin fein damit, auch wenn natürlich Wehmut mitschwingt“, erklärte die Mittel- und Langstreckenläuferin dem Westfälischen Anzeiger.

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Kleine konnte DLV-Maßnahme verstehen

Sie betonte zugleich, dass es schade sei, wenn der Verband nicht mehr hinter einem stehe. „Aber die Maßnahme kann ich nachvollziehen, weil der DLV begrenzte Möglichkeiten hat“, so Kleine.

Die gebürtige Hammerin berichtete, dass sie sich nach der Verbandsentscheidung unabhängig gemacht und viele eigene Sponsoren dazugewonnen habe. „Es waren zwei andere Punkte, die mich bewogen haben, aufzuhören“, erklärte die 24-Jährige.

Triftige Gründe führen zum Karriereende

Sie führte weiter aus: „Ich habe nur diesen Körper, daher habe ich in der jüngsten Vergangenheit akzeptiert, dass ich die ständig wiederkehrenden Ermüdungsverletzungen ernst nehmen muss. Das ging 2020 mit der Hüftverletzung los. Daher gehe ich jetzt den Schritt und gebe meinem Körper die Ruhe, die er braucht.“

Hinzu nannte Kleine Vorfälle aus ihrer Zeit bei der LG Olympia Dortmund als zweiten Grund für ihre Entscheidung. Sie trainierte dort unter Pierre Ayadi, der im April 2023 wegen Vorwürfen des psychischen Missbrauchs vom DLV entlassen wurde.

Kleine berichtet von „psychischer Gewalt“

„Es wurde keine körperliche Gewalt ausgeübt, aber psychische Gewalt, und die kann sehr vielschichtig sein. Ich denke, man muss darüber sprechen und das aufklären“, betonte Kleine.

Sie stellte klar, dass dies kein Dortmunder und kein Leichtathletikproblem sei, sondern so etwas sportübergreifend und international stattfinden würde.

Läuferin bleibt dem Sport erhalten

In ihrer Karriere wurde die Läuferin sechsmal Deutsche Meisterin und holte vier Silber- sowie drei Bronzemedaillen. International gewann sie sechs weitere Titel.

Kleine wird dem Sport auch nach ihrem Karriereende erhalten bleiben, denn in der Vergangenheit hat sie sich schon als Kommentatorin und Moderatorin bei großen Leichtathletikveranstaltungen wie der Diamond League einen Namen gemacht.

„Das kann ich mir durchaus als Beruf vorstellen, wenn ich da als Quereinsteigerin hereinrutschen kann“, blickte die 24-Jährige voraus.