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Heute vor einem Jahr verlor die deutsche Leichtathletik eine Legende von München

Zwei Zentimeter für die Ewigkeit

Heute vor einem Jahr verstarb die Leichtathletik-Legende Klaus Wolfermann. Bei Olympia in München gelang ihm sein größter Triumph.
Klaus Wolfermann ein Jahr nach seinem Olympiasieg 1972
Klaus Wolfermann ein Jahr nach seinem Olympiasieg 1972
© IMAGO/WEREK
Heute vor einem Jahr verstarb die Leichtathletik-Legende Klaus Wolfermann. Bei Olympia in München gelang ihm sein größter Triumph.

Sein Triumph von München war legendär: Klaus Wolfermann. Der Olympiasieger im Speerwerfen von 1972 ist heute vor einem Jahr im Alter von 78 Jahren gestorben.

Es war ein schwarzer Dezember 2024 für drei deutsche Leichtathletik. Nach Diskuswerferin Ilke Wyludda und Mittelstreckenläufer Harald Hudak war Wolfermann vor einem Jahr bereits der dritte Verlust innerhalb von wenigen Tagen.

Zwei Zentimeter entscheiden über Gold in München

Der Franke Wolfermann hatte 1972 in München in einem legendären Duell mit dem hoch favorisierten Sowjet-Werfer Janis Lusis Olympia-Gold geholt. Er war einer der ganz großen Helden der damaligen Sommerspiele.

Der damalige Weltrekordhalter Lusis führte von Beginn an, im fünften Versuch ging Wolfermann mit einem schnelleren Anlauf volles Risiko und setzte sich mit 90,48m an die Spitze. Der Favorit, der vier Jahre zuvor im letzten Durchgang Olympia-Gold gewonnen hatte, konterte mit einem Mega-Wurf, blieb aber die Winzigkeit von zwei Zentimetern hinter Wolfermann.

Olympiasieg blieb Wolfermanns einziger großer Titel

Der sechsmalige deutsche Meister gewann neben dem Triumph von München keinen weiteren großen Titel, blieb bei Europameisterschaften ohne Medaille - Weltmeisterschaften wurden erst 1983 eingeführt. Allerdings sicherte sich Wolfermann 1973 den Weltrekord, die Marke von phänomenalen 94,08 m hatte rund vier Jahre lang Bestand.

Verletzungsbedingt verpasste Wolfermann, der 1972 sowie 1973 Sportler des Jahres in Deutschland und 2011 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen wurde, die Sommerspiele 1976 in Montreal und beendete wenig später seine Leichtathletik-Karriere.

Danach versuchte sich Wolfermann kurzzeitig als Anschieber im Bobsport, schließlich engagierte er sich stark für soziale Projekte.