Hätte einer der größten Stars der Leichtathletik-WM disqualifiziert werden müssen?
Leichtathletik-WM: Hätte der Superstar disqualifiziert werden müssen?
Leichtathletik-WM: Hätte der Superstar disqualifiziert werden müssen?
Skandal bei der Leichtathletik-WM?
Eine Szene aus dem Halbfinal-Lauf über 400 Meter Horden, bei der Olympiasieger und Weltrekord-Halter Karsten Warholm im Mittelpunkt stand, sorgt für reichlich Zündstoff.
Beim Rennen in Budapest, welches der Norweger mit einer Zeit von 47,09 Sekunden ohne Probleme als Erster abschloss, war er mit einem Fuß nicht über der Hürde, sondern zog ihn augenscheinlich seitlich daran vorbei. Im Reglement ist natürlich festgelegt, dass er der Fuß über der Hürde sein muss.
Das blieb auch der Konkurrenz nicht verborgen, weswegen der italienische Verband Protest einlegte, der jedoch vom Leichtathletik-Weltverband am Montagabend abgelehnt wurde.
Leichtathletik-WM: Warum wurde der Protest gegen Warholm abgelehnt?
Der norwegische Sender NRK berichtete, dass der Protest der Italiener zu spät eingereicht worden sein soll, und deswegen nicht durchgegangen wäre, wie auch der norwegische Sportdirektor Erlend Slokvik untermauerte: „Italien hat Protest eingelegt, aber zu spät nach der Frist von einer halben Stunde nach Vorliegen der offiziellen Ergebnisse. Das heißt, ein paar Minuten nach der Ziellinie.“
Die italienische Zeitung Republicca berichtete hingegen, dass die vorliegenden Bilder den Verantwortlichen schlichtweg nicht ausgereicht hätten, um einen eindeutigen Regelverstoß festzustellen - zum Ärger der Italiener, deren Athlet Alessandro Sibilio in diesem Fall der Nutznießer gewesen wäre und ins Finale eingezogen wäre.
Karsten Warholm peilt nun WM-Sieg an
Der Norweger Warholm, der mit seinem Halbfinal-Lauf die drittschnellste je bei einer WM gemessene Zeit aufstellte, war nach dem Rennen am Montag trotz der noch im Raum stehenden Disqualifikation ziemlich zufrieden mit seinen Sieg. „Das hat sich einfach angefühlt. Und das ist das Wichtigste“, frohlockte der 27-Jährige bester Laune in der Mixed Zone.
Eine Disqualifikation wäre ein absolutes Desaster für den Vorzeige-Athleten gewesen, schließlich ist er der Top-Favorit im Finale am Mittwochabend. Dort peilt er nun seinen dritten Weltmeistertitel an.
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Mit von der Partie, jedoch mit wenig Aussichten auf das Podium, ist auch ein Deutscher. Joshua Abuaku schaffte es als Achter ins Finale, gab aber an, dieses in erster Linie genießen zu wollen. Denn schon die Qualifikation ist ein großer Erfolg für ihn, schließlich ist er nach Harald Schmid seit 36 Jahren der erste Deutsche im WM-Endlauf über 400 Meter Hürden.