Leichtathletik-WM>

Leichathletik-WM: "Mir ist schwarz vor Augen" - Schreckmoment im Live-Interview

Schreckmoment im Live-Interview

Die deutschen Frauen scheitern über 4x400 Meter. Danach gibt es „Irritationen“ - und einen Schreckmoment.
Die Leichtathletik-WM findet dieses Jahr in Tokio statt. Wie oft gibt es Gold zu gewinnen? Welche Prämien werden gezahlt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur WM.
Die deutschen Frauen scheitern über 4x400 Meter. Danach gibt es „Irritationen“ - und einen Schreckmoment.

Die deutsche Frauen-Staffel über 4x400 m hat es bei der Leichtathletik-WM nicht ins Finale (Sonntag, 13.35 Uhr) geschafft. Skadi Schier (Berlin), Johanna Martin (Rostock), Jana Lakner (Regensburg) und Elisa Lechleitner (Ludwigsburg) belegten in ihrem Vorlauf in 3:25,33 Minuten Platz sechs.

Zum Finaleinzug fehlten dem DLV-Team, das beim zweiten Wechsel große Schwierigkeiten hatte, 62 Hundertstel. „Wir hatten Probleme beim Wechsel zwei. Wir wurden nicht richtig aufgestellt. Da gab es ein paar Unklarheiten und Irritationen“, erklärte Schier im Anschluss beim ZDF.

Martin, die als zweite Läuferin an Lakner übergab, erklärte die Szene aus ihrer Sicht: „Ich bin auf die Zielgerade gekommen und habe Jana (Lakner) gesucht, aber ich habe Jana gar nicht gesehen. Ich war auf Position vier oder fünf und sie stand an Position neun. Dann bin ich ein bisschen rausgelaufen und habe mich gewundert. Dann ist Jana aber wieder ein bisschen reingelaufen.“

Deutscher Läuferin wird schwarz vor Augen

Zur Erklärung: Um eine sichere Übergabe zu gewährleisten, werden die Läuferinnen bei der Staffel anhand der Positionierungen ihrer Vorgängerinnen 200 Meter vor der Übergabe von innen nach außen aufgestellt.

Als Lakner nach der Szene gefragt wurde, war ihr die Anstrengung noch deutlich anzumerken. „Mir ist ein bisschen schwarz vor Augen“, sagte sie leise, ehe sie sich kurz abwandte und hinsetzte, nachdem ZDF-Moderatorin Maral Bazargani gut reagiert hatte („Trink ruhig einen Schluck”). Kurz darauf schilderte Lakner dann die Situation.

„Ich habe es auf jeden Fall nicht verstanden und bin dann ganz nach außen, weil ich kein ‚Germany‘ gehört habe“, antwortete die Läuferin auf die Nachfrage, ob ihr keine genaue Anweisung von den Organisatoren gemacht worden war. „Ich habe mich dann ganz außen hingestellt und bin dann nochmal ganz rüber. Da war sie aber schon auf der Zielgeraden.“

USA-Männer mit herbem Rückschlag

Bei Olympia in Paris war die deutsche Staffel als Vorlaufsiebte ausgeschieden. Von diesem Quartett, das damals 1,62 Sekunden langsamer lief, war in Tokio nur noch Startläuferin Schier dabei. Vorlaufschnellste waren die USA noch ohne Starläuferin Sydney McLaughlin-Levrone in 3:22,53 Minuten.

Für die Männer der ruhmreichen 400-m-Nation USA gab es den nächsten herben Rückschlag. Nur Platz sechs belegte der Titelverteidiger in seinem Vorlauf, verpasste damit das Finale klar und lief erstmals seit 1983 „sportlich“ an einer Medaille vorbei. Damals war das Quartett um Edwin Moses nur Fünfter geworden. Die vier WM-Titel von 1997 bis 2003 wurden den US-Amerikanern nachträglich wegen Dopings aberkannt.

In Abwesenheit von Olympiasieger Quincy Hall war im Einzel Jacoby Patterson als bester US-Starter nur auf Platz sieben gelandet. Schnellste Staffel in den Vorläufen war Botswana (2:57,68), das Einzel-Weltmeister Busang Collen Kebinatshipi schonte. Ein deutsches Quartett war nicht am Start.

-----

mit Sport-Informations-Dienst (SID)