Der Traum vom ersten WM-Finale im Einzel für Gina Lückenkemper lebt weiter.
Leichtathletik-WM: Lückenkemper zittert sich ins Halbfinale
Lückenkemper zittert sich weiter
Die 28-Jährige sprintete in ihrem 100-Meter-Vorlauf in Tokio in 11,12 Sekunden auf den vierten Platz. Damit verpasste sie zwar die direkte Qualifikation für das Halbfinale, rückte aber dank ihrer ordentlichen Zeit dennoch über die Zeitregel in die nächste Runde.
Mit einem Top-3-Platz hätte sich Lückenkemper direkt für das Halbfinale qualifiziert. So musste sich nach ihrem Vorlauf, der der zweite von insgesamt sieben war, zunächst zittern.
Lückenkemper misst sich mit Superstars
Ihre Zeit von 11,12 Sekunden hätte in allen sechs anderen Vorläufen für einen Platz unter den ersten drei Läuferinnen gereicht – am Ende lief Lückenkemper die 13.-beste Zeit aller Läufe.
Lückenkemper hatte sich 100-m-Weltmeisterin Sha’Carri Richardson (USA/11,03) und 200-m-Weltmeisterin Shericka Jackson (Jamaika/11,04) sowie der Australierin Torrie Lewis (11,08) geschlagen geben müssen.
„Ich hatte mit zwei Medaillengewinnerinnen der letzten Weltmeisterschaft direkt neben mir sicher einen der schwersten Läufe erwischt – das war keine einfache Nummer“, sagte Lückenkemper in der ARD: „Trotzdem war es technisch kein schlechtes Rennen. Gerade in meinem Spezialbereich, dem Fliegen, habe ich aber die Schultern hochgezogen, die Hüfte wurde dadurch etwas fest – da habe ich was liegen lassen. Das ärgert mich, denn das kann ich eigentlich deutlich besser.“
Die beiden anderen deutschen Sprinterinnen, Lisa Mayer (Wetzlar/11,45) im letzten Einzel-Rennen ihrer Karriere und Sina Mayer (Zweibrücken/11,41), schieden aus.
Die 28-jährige Lückenkemper unternimmt bei den Titelkämpfen in Japan den nächsten Versuch, erstmals ein WM-Finale über ihre Paradestrecke zu erreichen. Als bislang letzter deutscher Sprinterin war das Melanie Paschke 1997 in Athen gelungen.
Topfavoritin Melissa Jefferson-Wooden (USA) lief am Samstag in 10,99 Sekunden die drittbeste Zeit der Vorläufe, die Bestzeit setzte Olympiasiegerin Julien Alfred (Saint Lucia/10,93). Auch die zweimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika/11,09) sicherte sich bei ihren letzten Weltmeisterschaften das Weiterkommen.
----- mit Sport-Informations-Dienst