Die Australierin Vanessa Wilson hat beim Marathon-Rennen der Leichtathletik-WM für eine skurrile Szene gesorgt: Die 43-Jährige hatte bereits 42,195 Kilometer absolviert und die Ziellinie im Olympiastadion der japanischen Hauptstadt Tokio überquert. Doch sie lief immer weiter und weiter.
Leichtathletik-WM: Marathonläuferin merkt nicht, dass sie im Ziel ist
Skurrile Szene um Marathonläuferin
Wilson merkte gar nicht, dass sie nach 2:39:17 Stunden eigentlich schon im Ziel war. Selbst als der Stadionsprecher wiederholt „Stopp“ rief, realisierte sie ihren kleinen Fauxpas nicht. Erst als ein Helfer auf die Bahn kam, um sie anzuhalten, wurde sie darauf aufmerksam. Anschließend blieb Wilson völlig entkräftet stehen.
„Ich dachte einfach, ich müsste noch weiterlaufen“
Sie habe die Ziellinie gar nicht gesehen, berichtete die Athletin später. „Und den Stadionsprecher habe ich auch nicht gehört – ich war so benommen von der Hitze. Ich dachte einfach, ich müsste noch weiterlaufen“, schilderte Wilson der Bild nach ihrem Rennen.
Der Grund ist einigermaßen kurios: Sie habe erwartet, dass „etwas Spektakuläres, ein Zielkorridor oder so“ komme, fügte Wilson hinzu.
So kam es zum kuriosen Fail bei der Leichtathletik-WM
„Mein letzter Marathon war in Berlin – und dort ist es natürlich ein riesiges Spektakel, wenn man ins Ziel läuft. Da weiß man: Jetzt ist Schluss. Und hier ist es einfach nur eine Linie. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet“, sagte Wilson.
Im Gegensatz zu vielen anderen Orten ist die Ziellinie in Tokio ins Stadion integriert worden. Einen klassischen Zieleinlauf mit dem Schriftzug „Finish“ und einem großen Bogen gibt es also nicht.
Anlass zur Freude hatte Wilson dennoch, denn ihre Zeit bedeutete eine neue Saisonbestleistung. Mit dem Ausgang des Rennens hatte sie allerdings nichts zu tun.
Gewonnen hat Peres Jepchirchir aus Kenia mit einer Zeit von 2:24:43 Stunden. Knapp dahinter reihte sich Tigst Assefa ein, Bronzemedaillen-Gewinnerin Julia Paternian folgte rund drei Minuten später.