Skilanglauf-Legende Therese Johaug setzte nach dem Sprung auf das Podest ihr schönstes Lächeln auf, den „Schwedenschock“ ließ sich die Skilanglauf-Königin nach ihrem starken Comeback nicht anmerken: Nach 993 Tagen Pause hat die Norwegerin als Zweite über zehn Kilometer gleich wieder ihre Klasse unter Beweis gestellt.
Furioses Comeback von Ski-Superstar!
Weil der Rückstand auf Frida Karlsson aus dem ewig rivalisierenden Nachbarland jedoch enorm war, fiel das Urteil gemischt aus.
Von einem „K.o. für Therese“ schrieb die norwegische Zeitung VG, von einem „Schwedenschock“ NRK. Schließlich betrug Johaugs Rückstand beim Saisonstart im finnischen Kuusamo stattliche 46,5 Sekunden - eine halbe Ewigkeit.
Startnummer kein Vorteil
„Meine frühe Startnummer war nach dem Schneefall kurz vor dem Start sicher kein Vorteil“, sagte Johaug nach dem Kampf gegen die Uhr. Auch das Material sei nicht optimal gewesen: „Aber für Frida hätte es heute so oder so nicht gereicht.“
Ein ganz starker Saisonstart gelang am Polarkreis auch Katharina Hennig als Vierte. „Das war der schönste vierte Platz, den man sich vorstellen kann. Ich hatte einen schlechten Herbst, war oft krank und hab nicht viel erwartet. Ich bin sehr dankbar“, sagte die Teamsprint-Olympiasiegerin. Hennig fehlten nur 1,4 Sekunden zur Norwegerin Astrid Öyre Slind auf Rang drei. Victoria Carl (Zella-Mehlis) rundete als Elfte das gute deutsche Ergebnis ab.
Johaug im Fokus
Bundestrainer Peter Schlickenrieder durfte auch abseits der deutschen Doppelspitze zufrieden sein. Laura Gimmler (Oberstdorf), Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) und Pia Fink (Bremelau) belegten die Ränge 19, 20 und 21.
Doch die Schlagzeilen gehörten Johaug. Die 36-Jährige hatte ihre Laufbahn eigentlich im März 2022 beendet, als 14-malige Weltmeisterin, viermalige Olympiasiegerin und Gewinnerin von 82 Einzel-Weltcups. Im Mai 2023 wurde sie Mutter - und entschied sich nun, mit Blick auf die Heim-WM 2025 in Trondheim ein Comeback zu wagen.
Johaug peilt die WM an
„Mein großes Ziel ist die WM im Februar, dann will ich in Topform sein“, hatte Johaug schon vor dem Start gesagt. Bis dahin wolle sie ihre Form kontinuierlich aufbauen: „Ich habe mich darauf vorbereitet, zunächst nur die Nummer zwei, drei oder vier zu sein.“ So wie am Freitag, die nächste Chance zum ersten Sieg folgt für Johaug am Sonntag - den Sprint tags zuvor lässt sie aus.