Er war das Aushängeschild des ungarischen Turnens - und des ungarischen Sports als Ganzes.
Der tragische Tod eines Gold-Helden
Siebenmal hintereinander war der Weltmeister und Olympiasieger Szilveszter Csollany zwischen 1996 und 2002 Ungarns Turner des Jahres. Zweimal war er auch Sportler des Jahres und mit unzähligen weiteren Auszeichnungen dekoriert, nach seiner aktiven Karriere war Csollany als Trainer auch international gefragt.
Mit nur 51 Jahren fand das Leben des früheren Rivalen der deutschen Turnlegende Andreas Wecker vor drei Jahren allerdings ein trauriges Ende: Csollany starb am 24. Januar 2022 unter dramatischen Umständen infolge der Corona-Pandemie.
Drei große Gold-Triumphe an den Ringen
Csollany, geboren am 13. April 1970 in Sopron (Odenburg) nahe der österreichischen Grenze, war als Turner vor allem an den Ringen eine Klasse für sich.
1996 gewann Csollany in seiner Paradedisziplin Silber bei Olympia in Atlanta, 1998 in St. Petersburg Europameister, zwei Jahre später holte er Olympia-Gold in Sydney, 2002 krönte er seine Karriere mit einem Triumph bei der Heim-WM in Debrecen - er brachte ihm die zweite Kür zum ungarischen Sportler des Jahres ein.
Nach seinem Rücktritt arbeitete der 1,68 Meter kleine Modellathlet als Trainer, auch in Österreich, der Schweiz und Island. Im Jahr 2020 stand er in seiner Heimat nochmal im Rampenlicht, als er Kandidat bei der ungarischen Version der Show Exatlon war.
Corona-Erkrankung kostete Csollany das Leben
Csollany erkrankte im November 2021 an Covid-19, die Infektion nahm einen schweren Verlauf: Er kam ins Krankenhaus, schließlich auch auf die Intensivstation und an eine künstliche Lunge. Die Ärzte verloren am Ende jedoch den monatelangen Kampf um Csollanys Leben.
Tragisch: Csollany - der noch im Sommer 2021 mit impfskeptischen Posts auf Facebook für Wirbel gesorgt hatte (die er später löschte) - hatte sich erst kurz vor seiner Erkrankung doch impfen lassen, um den damals geltenden Auflagen für seine Trainertätigkeit nachzukommen. Es half ihm jedoch nichts mehr, weil die Infektion so kurz darauf kam, dass die Antikörper noch nicht ausreichend gebildet waren - wie Ärzte ungarischen Medien berichteten.
Csollany ruht auf dem Friedhof Farkasret in Budapest, wo auch andere berühmte Persönlichkeiten wie der Komponist Bela Bartok und der frühere Bayern-Trainer Pal Csernai begraben liegen.