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Nach WM-Erfolgen: Herber drängt auf radikale Sportreform

Mahnung zur Eile bei Reformen

Der Geschäftsführer von Athleten Deutschland Johannes Herber will die jüngsten Erfolge im deutschen Sport nicht überbewerten.
Johannes Herber von Athleten Deutschland
Johannes Herber von Athleten Deutschland
© IMAGO/SID/Thomas Haesler
Der Geschäftsführer von Athleten Deutschland Johannes Herber will die jüngsten Erfolge im deutschen Sport nicht überbewerten.

Trotz der jüngsten Erfolge bei der Leichtathletik-WM wächst im deutschen Spitzensport der Drang nach Veränderungen. „Wir haben wirklich ein paar hervorragende Leistungen gesehen. Zusammen mit dem Erfolg im Basketball macht das zumindest teilweise Hoffnung“, sagte Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland, in der FAZ - solche Events seien aber „immer Momentaufnahmen“.

Herber mahnt Tempo bei der Sportförderreform

Durch den Bruch der Ampelregierung habe die Reformierung der Sportförderung im Land zuletzt viel Zeit verloren, erklärte der einstige Basketball-Nationalspieler: „Deswegen ist es so wichtig, dass die Bundesregierung jetzt Impulse setzt. Dass verdeutlicht wird: Es geht jetzt weiter, und zwar auch mit klaren Entscheidungen“, so Herber.

Konkret gehe es darum, künftig die „bestmöglichen Bedingungen“ für Erfolge zu schaffen. „Wenn wir sportartübergreifend in die Weltspitze wollen, brauchen Athleten Bedingungen, die diesen Anspruch widerspiegeln. Das geht nicht, wenn das Umfeld nicht absolut professionalisiert ist.“

Weniger Stützpunkte, mehr College-Spirit

Trotz abweichender finanzieller Voraussetzungen fordert der 42-Jährige eine zumindest teilweise Annäherung an das US-amerikanische College-System, von dem unter anderem Zehnkampf-Weltmeister Leo Neugebauer profitiert und schwärmt. Dafür gelte es auch, verstärkt auf Zentralisierung zu setzen. „Wir müssen runterkommen von den jetzt über 190 Stützpunkten und stattdessen an Standorten zentralisieren, hoch qualitative Unterstützungsleistungen dort bündeln und auch Wege reduzieren“, sagte Herber.