Ein altes Sprichwort sagt bekanntlich "Wie der Vater, so der Sohn!" - im Motorsport sollte es aber besser "Wie die Väter, so die Söhne" heißen.
Montoya-Sohn gibt in Formel 4 Gas
In der Vergangenheit traten bereits viele Söhne in die Fußstapfen ihrer berühmten Väter. Als Beispiele hierfür seien unter anderem Keke und Nico Rosberg, Graham und Damon Hill, Gilles und Jacques Villeneue, Michael und Mick Schumacher sowie Ralf und David Schumacher genannt.
Auch im Hause Montoya wandelt der Sohn auf den beruflichen Pfaden des Vaters.
Der 15 Jahre alte Sebastian macht nach vielen Jahren im Kartsport in diesem Jahr beim italienischen Topteam Prema seine ersten Schritte im Formelsport. Nach einigen Rennen in der italienischen Formel-4-Meisterschaft gibt Montoya jr. beim zweiten Rennwochenende der Saison auf dem Nürburgring sein Debüt in der ADAC Formel 4. Im ersten Rennen kam er nach einem kleinen Ausrutscher in der Anfangsphase immerhin auf Rang acht. Im zweiten Rennen wiederholte er diese Leistung und fuhr ebenfalls als Achter über die Ziellinie.
Montoya jr. freut sich auf Deutschland-Debüt
"Ich werde hier viel Erfahrung sammeln. Es wird schwer, aber ich freue mich darauf. Das Fahrerfeld im Vergleich zur italienischen Meisterschaft hat sich verändert. Manche fahren nur die deutsche Meisterschaft. Es wird interessant, den Unterschied zu sehen", sagte Sebastian Montoya im Gespräch mit SPORT1.
Immer an seiner Seite - auch beim Interview - ist sein Vater. Juan Pablo Montoya kann in seiner langen Karriere auf viele Höhepunkte zurückblicken. Sieben Siege in 94 Formel-1-Rennen, Gesamtdritter 2002 und 2003 in der Königsklasse, Indy-500-Sieger im Jahr 2000 und dreimaliger Sieger des 24-Stunden-Rennens von Daytona, um nur die größten zu nennen.
Der 45 Jahre alte Kolumbianer stellt an seinen Sprössling keine hohen Anforderungen bei dessen Deutschland-Debüt. "Es wird aufregend. Wir haben nicht wirklich geplant, auf dem Nürburgring zu fahren. Das war mehr eine Last-Minute-Entscheidung. Es ist eine gute Strecke, um Erfahrungen zu sammeln", sagte er.
In einem Punkt ist der Junior dem Senior Montoya bereits voraus: Juan Pablo Montoya gelang erst mit 17 der Sprung in den Formelsport. "Mit 15 habe ich noch Kartrennen in Kolumbien gefahren. Ich habe damals nie daran gedacht, einmal professionell Rennen zu fahren. Heute starten die Karrieren im Motorsport früher", erklärte er.
Und wie hoch ist die Bürde für Sebastian, einen erfolgreichen Rennfahrer zum Vater zu haben. "Manchmal ist es sehr schwierig. Mein Vater hat schon alles erlebt. Gegen ihn zu argumentieren, ist unmöglich. Man verliert immer. Er ist einer der besten Fahrer der je in der Formel 1 war. Das ist ein Vorteil für mich", beschreibt Sebastian Montoya die Situation, während sich sein Vater auf einem gut zwei Meter entfernten Stuhl sitzend ein Lächeln nicht verkneifen kann.
Wie sein Vater will auch er es einmal in die Formel 1 schaffen. Je nachdem ob, und vor allem wie schnell, ihm das gelingt, könnte er sich dort mit seinem aktuellen Vorbild messen. "Momentan ist Max Verstappen mein Vorbild", sagte Sebastian Montoya um dann schnell "ansonsten mein Vater und Ayrton Senna" hinterherzuschieben.
Montoya trifft Ex-Teamkollegen
Für Juan Pablo Montoya kommt es am Wochenende auch zu einem Wiedersehen mit einem langjährigen ehemaligen Formel-1-Teamkollegen. Mit Ralf Schumacher fuhr er zusammen von 2001 bis 2004 bei Williams. Jetzt ist Schumacher Teamchef des Formel-4-Rennstalls US Racing - und damit auch am Wochenende am Nürburgring vor Ort.
"Ralf und ich reden nicht viel. Wir haben ein wenig über alte Zeiten gesprochen. Aber jetzt sprechen wir mehr als damals, als wir Teamkollegen waren", scherzte Montoya.