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Ferrari mit "Scheißauto" ins Mittelmaß

Ferrari mit "Scheißauto" ins Mittelmaß

Vor dem Ungarn-GP ist vom einstigen Vorzeigeteam Ferrari nicht mehr viel übrig. Alonso und Co. bleibt nur die Hoffnung auf 2015.
Fernando Alonso wurde 2005 und 2006 Weltmeister in der Formel 1 <br> ZUM DURCHKLICKEN: Die Tops und Flops der ersten Saisonhälfte
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Vor dem Ungarn-GP ist vom einstigen Vorzeigeteam Ferrari nicht mehr viel übrig. Alonso und Co. bleibt nur die Hoffnung auf 2015.

Budapest/München - Nur die Erinnerungen an die goldenen Zeiten sind der Scuderia Ferrari noch geblieben.

"Das erfolgreichste Team in der Geschichte der Formel 1", steht auf der Homepage der Italiener. Mit der explosiven Fahrerpaarung aus den Ex-Weltmeistern Fernando Alonso und Kimi Räikkönen sollte 2014 auch an diese Ära angeknüpft werden.

Doch der angekündigte Angriff auf die Spitze ist ein Rohrkrepierer, es droht die erste Saison ohne Sieg seit 21 Jahren. Auch in Budapest (1. Freies Training, Fr. ab 10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVE-TICKER) wird die Scuderia mit dem Sieg voraussichtlich nichts zu tun haben.

Lauda mit heftiger Kritik

"Ein Scheißauto" nannte Niki Lauda, Aufsichtsratsboss von Mercedes-Motorsport und selbst Teil der ruhmreichen Ferrari-Geschichte, den aktuellen Ferrari F14T zuletzt. Mittlerweile hat er sich dafür aber wieder entschuldigt.

Das Team aus Maranello ist derart bescheiden geworden, dass Alonsos fünfter Platz am vergangenen Sonntag in Hockenheim ("Mein bestes Saisonrennen") schon als Erfolg gefeiert wurde.

Nur einmal schaffte es der Spanier als Dritter in China in diesem Jahr auf das Podest, "Iceman" Räikkönen muss schon zufrieden sein, wenn er es überhaupt in die Punkte schafft. Der Finne hat lediglich zwei siebte Plätze zu Buche stehen.

Williams zieht vorbei

Bei den Konstrukteuren musste Ferrari (116 Punkte) nun sogar die aufstrebenden Williams (121) vorbeiziehen lassen, Platz vier mit großen Rückständen auf Red Bull (188) und Mercedes (366) ist für den 16-maligen Konstrukteurs-Champion völlig inakzeptabel. (Hier gibt es Tickets für die Formel 1)

"Ziel muss es jetzt sein, viele Punkte für die Teamwertung zu sammeln", sagte Alonso.

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Mitleid mit Alonso

An Siege denkt der 32-Jährige, der bis Ende 2016 an Ferrari gebunden ist, mittlerweile schon gar nicht mehr. Letztmals war die Scuderia 1993 mit Gerhard Berger und Jean Alesi ohne Grand-Prix-Triumph geblieben.

"Fernando Alonso muss sehr niedergeschlagen sein, weil er seit Jahren einen Wagen fährt, der nicht funktioniert", sagte Lauda der spanischen Zeitung "El Pais": "Aber das Gehalt, das er bekommt, sollte seine Leiden lindern."

Ferrari auf Einkaufstour

Ferrari scheint die Saison intern schon abgehakt zu haben, rüstet für 2015 aber auf. Zehn Techniker, darunter drei frühere Motoren-Experten von Mercedes und drei Aerodynamiker von Red Bull, hat das Team um den neuen Chef Marco Mattiacci eingekauft. (DATENCENTER: WM-Stand Fahrer).

Von Stardesigner Adrian Newey bekamen sie hingegen einen Korb, während anscheinend weiterhin um den pensionierten Ross Brawn gebuhlt wird. Das "Superhirn" war schon in der Ära von Rekordchampion Michael Schumacher Technischer Direktor bei Ferrari. ().

Lauda: "Das berühmte italienische Glücksspiel

Die Ablösung von Teamchef Stefano Domenicali (49) durch den Formel-1-unerfahrenen Mattiacci (43) im vergangenen April nannte Lauda derweil "das berühmte italienische Glücksspiel" und ergänzte: "Niemand darf sich Illusionen machen, dass sich etwas über Nacht ändert."

Mattiacci wollte Laudas Aussagen nicht weiter bewerten: "Ich schätze ihn, aber ich werde eine aus dem Zusammenhang gerissene reißerische Überschrift nicht kommentieren."

Alonso mit einer etwas anderen Vorbereitung

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Räikkönen vor dem Karriereende

Während Alonso noch einige Jahre fahren will, soll für Räikkönen, der Ferrari 2007 den bislang letzten Fahrertitel beschert hatte, nach 2015 in der Königsklasse Schluss sein.

"Ich werde meinen Vertrag erfüllen und dann wohl aufhören", sagte der 34-Jährige.

Auch er scheint genervt vom lahmenden Wagen, der mehr Reifen verschleißt als die Modelle der Konkurrenz und mit leerem oder vollem Tank gleich schlecht ist. "Der Motor ist zu schwer, zu durstig, zu leistungsschwach", analysierte das Fachportal "Speedweek". (KOLUMNE: Der Iceman als Flipperkugel).

Gute Erinnerungen an Budapest

Am Sonntag (ab 14.00 Uhr im LIVE-TICKER, Highlights ab 19 Uhr im TV auf SPORT1) wollen Räikkönen und Alonso beim Großen Preis von Ungarn zumindest wieder ein paar WM-Zähler sammeln. Alonso kehrt mit guten Erinnerungen nach Budapest zurück, dort hatte er 2003 sein erstes Formel-1-Rennen gewonnen. (SHOP: Jetzt Motorsport-Artikel kaufen)

Bei der erwarteten nächsten Show der Silberpfeile um WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Verfolger Lewis Hamilton dürfte er nun aber erneut nur Statist sein.