Nico Rosberg wusste, dass der Sieg im Qualifying zum Großen Preis von Europa in Baku mehr war als eine übliche Pole Position.
Rosberg winkt Big Point und Genugtuung
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Schon vor dem Rennen (15 Uhr im LIVETICKER) hat sich der Mercedes-Pilot echte Big Points im Duell mit seinem Teamkollegen und Erzrivalen Lewis Hamilton gesichert. (SERVICE: Die WM-Fahrerwertung)
Der landete nur auf dem zehnten Rang, nachdem er seinen Boliden in die Mauer gesetzt hatte.
Zumindest Hamilton wird Rosberg von dieser hinteren Position aus den Sieg bei der Formel1-Premiere in Aserbaidschan nicht mehr streitig machen können.
Sticheleien gegen Hamilton
Und im Gefühl dieses Punktsiegs ließ sich der Wiesbadener dann am Samstag Abend doch zu kleinen Sticheleien hinreißen.
Zunächst wies der 30-Jährige daraufhin, dass ihn Hamilton um eine noch schnellere Zeit um Qualifying brachte: "Meine erste Runde war die bessere, nur die musste ich wegen Lewis abbrechen."
Hamilton hatte sich nach einem seiner Verbremser in den zahlreichen Engstellen von Baku in den Notausgang gerettet und diesen versperrt.
Hamilton verzichtet auf Streckenbegehung
Und dann verpasste er seinem Kontrahenten noch eine Retourkutsche: "Wir denken in diesem Sport immer an Sicherheit. Manche mehr als andere." Rosberg spielte damit auf eine Aussage Hamiltons vom Freitag an.
Der Brite hatte über die Sicherheitsbedenken der Kollegen gelästert: "Diese Fahrer jammern über so viele Dinge. Diese Jungs wollen alles eben haben, ohne Vibrationen und Bodenwellen."
Doch diese Aussage entwickelte sich für Hamilton zum Bumerang. Am Samstag wurde offensichtlich, dass er sich die Strecke doch etwas genauer hätte anschauen sollen.
Im Gegensatz zu anderen Piloten hatte er auf eine Streckenbegehung und ausführliche Runden im Simulator verzichtet.
Und so fehlte ihm im Qualifying das Timing auf der neuen Strecke, was letztlich zu seinem folgenschweren Kontakt mit der Mauer führte. "Ich habe die Kurven nicht richtig erwischt, hatte die falschen Bremspunkte", gab Hamilton kleinlaut zu.
Vettel hofft auf Raketenstart
Das Rennen sieht er bereits als verloren an: "Ab hier geht es nur noch um Schadensbegrenzung." Auch Hamilton fürchtet, dass Rosberg das Rennen in Aserbaidschan zu Big Points im Titelkampf nutzen wird: "Wenn er einen guten Start erwischt, dann wird er allen davonfahren."
Stoppen können Rosberg jedenfalls nur andere, sprich Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel im Ferrari, die von den Positionen zwei und drei ins Rennen gehen.
Vettel hofft dabei auf einen ähnlichen Raketenstart wie in Montreal, als er beide Mercedes überholte: "Wir hatten gute Probestarts, also sollte das auch morgen klappen."
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