Der Spitzenreiter in der Formel 1 steht immer unter besonderer Beobachtung der Konkurrenz: Nach vier Jahren Mercedes-Dominanz muss das nun Ferrari erfahren, die trotz der WM-Führung von Lewis Hamilton augenscheinlich das schnellste Auto im Feld haben.
Ferrari unter Schummel-Verdacht
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Nach dem vierten Saisonrennen in Baku ist Ferrari in der Formel 1 deshalb einmal mehr auf den Radar der Kontrolleure geraten - erneut nach Hinweisen eines Rivalen.
Laut Mercedes soll die Scuderia durch eine spezielle Schaltung der Batteriezellen kurzfristig mehr Energie aus dem Energiespeicher ziehen als erlaubt. Das berichtet das Magazin Auto Motor und Sport.
Immer wieder Vorwürfe gegen Ferrari
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Verdacht gegen das aktuell erfolgreichste und motorenstärkste Auto von der Konkurrenz aufkommt.
Mercedes wurde schon einmal aufmerksam, als vor allem Kimi Raikkönens Motor beim Anlassen Rauchwolken ausstieß. Untersuchungen, ob die Scuderia etwa noch immer Öl im Verbrennungsprozess verwendete, konnten diese These jedoch nicht belegen.
Auch der Vorwurf, Ferrari mische Hydrauliköl über Zuleitungen in die Zylinder, wurde nicht bestätigt.
Rückspiegel wird nachgebessert
Red Bull hatte allerdings zurecht angemerkt, dass der Scuderia-Bolide in den ersten drei Rennen streng genommen nicht legal war, weil - aus der Vogelperspektive betrachtet - zwischen Rückspiegel und Ansatz des Seitenkastens ein winziges Stück Asphalt zu sehen war.
Da dadurch aber kein Wettbewerbsvorteil bestand, war der Aufschrei der Konkurrenz nicht allzu groß. Trotzdem musste Ferrari nachjustieren und brachte jeweils drei Zacken am Rückspiegel an.
Um solche detaillierten Kleinigkeiten zu finden, müssen die anderen Teams aber offenbar ganze Mannschaften besitzen, die nur damit beschäftigt sind, die Fahrzeuge der Konkurrenz auf Legalitätslücken und Techniktricks zu untersuchen.