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Formel 1: Red Bull bekommt bei Kostenfrage Gegenwind von Haas und McLaren

Neuer F1-Zoff? Gegenwind für Topteams

In den vergangenen Rennen haben Red Bull und Ferrari gehöriges Unfallpech. Daher fordern beide Teams einen Ausgleich für die Unfallkosten bei der Budgetobergrenze - und ernten gehörig Gegenwind.
Das Chaos-Rennen in Budapest: Lewis Hamilton kämpft sich beim Chaos-GP nach vorne, Max Verstappen wird abgeräumt und Sebastian Vettel wird nach dem Rennen disqualifiziert.
In den vergangenen Rennen haben Red Bull und Ferrari gehöriges Unfallpech. Daher fordern beide Teams einen Ausgleich für die Unfallkosten bei der Budgetobergrenze - und ernten gehörig Gegenwind.

Entsteht da das nächste Zoff-Thema in der Formel 1?

Sowohl in Silverstone als auch in Ungarn war Red Bull in heftige Unfälle verwickelt. In England gerieten die Titelfavoriten Lewis Hamilton und Max Verstappen aneinander. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Die Folge: Der Niederländer musste ins Krankenhaus zu eingehenderen Untersuchungen und Red Bull erlitt einen Schaden von 1,8 Millionen Dollar. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

In Budapest wurden dann gleich beide Bullen von Valtteri Bottas abgeräumt. Während Verstappen immerhin weiterfahren konnte, war das Rennen für Sergio Pérez direkt beendet. Die Höhe des Blechschadens in Ungarn steht noch nicht fest. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Dennoch wirft Red-Bull-Teamchef Christian Horner die Frage auf: Wer bezahlt den Schaden?

Da die Teams mit einer Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar auskommen müssen, schmerzen solche Kosten natürlich umso mehr. “Die Konsequenzen für uns sind brutal und angesichts der Kostendeckelung muss sich die FIA das anschauen”, äußerte er sich bei Sky und stellte die provokante Frage: “Wird er (Toto Wolff, Anm. d. Red.) die Kosten bezahlen?” (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Auch Ferrari stellt Überlegungen in diese Richtung an. Nach eigenen Angaben haben die Italiener bereits 2,5 Millionen Euro durch Unfälle in dieser Saison verloren. “Der Schaden kann erheblich sein”, betonte daher Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Ungarn-GP, wo Charles Leclerc nach einer Kollision mit Lance Stroll ausschied, und fügte hinzu: “Sollten wir also in diesen Fällen eine andere Art der Regulierung in Betracht ziehen? Ich denke, dass es dafür durchaus Gründe gibt.”

Das Team des Unfallverursachers solle die Kosten bezahlen, stellte er als Forderung in den Raum.

Steiner und Seidl widersprechen Horner

Allerdings kann sich dabei weder Red Bull noch Ferrari der Unterstützung der Kollegen sicher sein. Günther Steiner etwa, Teamchef vom Haas F1 Team, hält es für ein Zeichen “guten Managements”, wenn man eventuelle Kosten für Unfälle von Beginn an berücksichtigt.

Daher glaube er auch nicht, dass die Kostenobergrenze in diesem Punkt überdacht werden müsse. “Ich denke, Unfälle sind Teil des Rennsports”, stellte er klar und fügte hinzu: “Man kann nicht das Budget oder die Regeln anpassen, je nachdem, wie viele Unfälle man hat.”

McLaren-Teamchef Andreas Seidl stieß in dasselbe Horn: “Letztendlich ist das ein Teil des Spiels. Es liegt an uns, das Budget richtig zu verwalten.”

Daher werde er definitiv nicht in die Richtung von Horner gehen, der in jedem zweiten Satz den Kostendeckel erwähne.

Nächstes Zoff-Thema: Motorentausch

Aber nicht nur die finanziellen Schäden durch Unfälle sind der Scuderia ein Dorn im Auge, auch die materiellen. Denn nach dem unverschuldeten Unfall in Ungarn muss der Motor von Leclerc ausgetauscht werden. Damit steige das Risiko einer Strafversetzung durch zu viele Motorenwechsel in dieser Saison an, beklagte Binotto.

Zwar wisse er, dass es auch hier keine einfache Lösung geben könne, denn “wenn man ihn ersetzt, baut man etwas Neues ein, also nicht etwas mit gleicher Laufleistung und gleicher Lebensdauer”.

Trotzdem wolle man mit den anderen Teams und der FIA darüber reden, “denn dies ist sicherlich ein aktuelles Thema, das von verschiedenen Seiten angesprochen wurde, und es daher verdient, untersucht zu werden”.