Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang in der Formel 1, der Lewis Hamilton (36) so nicht gepasst haben dürfte.
Verstappen boykottiert Netflix
Hintergrund: Die Macher der Königsklasse und das britische Motorsport Network haben die Ergebnisse einer globalen Umfrage unter Formel-1-Fans bekanntgegeben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Ergebnis: Max Verstappen ist der beliebteste Fahrer, McLaren der Fan-Favorit unter den Teams. 167.000 Fans aus 187 Ländern haben an der Umfrage teilgenommen.
Auch in seiner britischen Heimat musste sich der Superstar geschlagen geben. McLaren-Youngster Lando Norris schnitt als Zweiter ebenfalls vor Hamilton ab.
Trotz Social-Media-Präsenz: Hamilton hinter Verstappen
Fest steht: Das lief nicht für Superstar Lewis Hamilton. Max Verstappen ein Weltmeister der Herzen? (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Das kann ihm, der in den Sozialen Medien so sehr um die Herzen der Zuschauer buhlt, nicht gefallen.
Zufall oder nicht: Prompt verpasste der Weltmeister den Anfang seiner Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Großen Preis der USA in Austin.
„Ich habe mich in meinem Raum in der Hospitality eingeschlossen und das Schloss nicht aufgekriegt“, begründete er seine Verspätung.
Lewis Hamilton macht Werbung für Südafrika und USA
Viel lieber gibt er sich denn auch wieder politisch. „Das Größte wäre für mich, einen Grand Prix in Südafrika zu haben“, sagte der Superstar, der in Austin die sechs Punkte Rückstand auf Titelrivale Max Verstappen (24) wettmachen will. „Wir könnten zeigen, wie wundervoll das Mutterland der Menschheit ist.“
Ansonsten würde der bekennende USA-Fan gerne mehr Rennen in Nordamerika sehen.
„Die USA sind ein so großes Land, da ist ein einzelner Grand Prix nicht genug. Ich weiß nicht, ob Las Vegas als weiterer Austragungsort hinzu kommt, aber drei Rennen pro Saison wären nicht zu viel. Wir haben in Amerika eine Fan-Gemeinde, die ständig wächst, und da ist Potenzial für so viel mehr.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Sportlich hält der Mercedes-Star den Ball flach. Nicht nur der Sieg in Austin sei wichtig. „Ich muss aus jedem Lauf das Beste machen, wenn ich meinen Titel erfolgreich verteidigen will.“
Max Verstappen sagt Netflix ab
Fan-Champion Verstappen gibt sich wie immer betont cool. „Wir müssen alles aus unserem Paket herausholen. Mercedes hat einen Schritt gemacht, aber dagegen können wir nichts tun.“
Auch das gewonnene Fan-Voting löste keine Begeisterungsstürme aus: „Es ist sehr nett, das zu hören. Aber ich mache meinen Job nicht, um gut anzukommen. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen.“
Entsprechend weigert er sich auch, ein weiteres Mal in der Formel-1-Netflix-Dokumentation aufzutauchen. Verstappen einsilbig: „Ich habe alles darüber gesagt.“
Stein des Anstoßes: Er fühlte sich nicht richtig dargestellt.
Sport und Privatleben sollten getrennt bleiben
Interessant ist: Obwohl sich der Red Bull-Star dem F1-Hofsender verweigert, gewann er die Fan-Umfrage. Könnte heißen: Die Fans mögen lieber authentische Fahrer als Schauspieler.
Dazu passt: Er verrät, dass sein persönliches Glück nicht vom Titelgewinn in diesem Jahr abhängig ist. „Für manche ändert sich das Leben dadurch - aber für mich nicht“, meinte der Niederländer schulterzuckend.
Der WM-Titel sei zwar sein „Ziel“, aber: „Es gibt viele glückliche Fahrer und Menschen, die keine Meisterschaft gewonnen haben. Was auch immer auf der Strecke passiert, sollte das Privatleben nicht beeinflussen.“
Christian Horner und Helmut Marko trommeln im Titel-Duell
Fest steht: Die Protagonisten geben sich wegen des harten Titelduells eher schweigsam, dafür trommeln ihre Chefs umso lauter.
„Der Titelgewinn mit Max wäre unser größter Erfolg“, posaunte Teamchef Christian Horner im englischen Guardian. „Denn niemand hat Mercedes während der Hybrid-Ära so unter Druck setzen können.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko ergänzt bei SPORT1: „Was Autobeherrschung und Geschwindigkeit betrifft, da hat Max im Vergleich mit Lewis definitiv die Nase vorn.“
Ob das aber für den Titel reicht, will der Doktor der Rechtswissenschaften nicht in Stein meißeln: „Lewis hat mehr Erfahrung. Es wird interessant sein zu beobachten, was den Ausschlag geben wird.“