Was für ein Chaos vor dem Großen Preis von Brasilien!
Formel 1: Alfa Romeo steht vor Brasilien-GP ohne Autos und Motoren da
F1-Team erlebt riesiges Logistik-Chaos
Das Formel-1-Team von Alfa Romeo stand kurz vor dem Rennen in Interlagos noch ohne Motoren da.
Als das Team wie alle anderen am Mittwoch aus dem 10.000 Kilometern entfernten Mexico City in Sao Paulo ankam, konnten sie nicht wie gewohnt an den Boliden schrauben. Das gesamte Material und sogar die Autos selbst fehlten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Stimmung bei Alfa Romeo am Tiefpunkt
Es ist die Quittung für den logistischen Wahnsinn, drei Forme1-Rennen auf drei Kontinenten innerhalb von 15 Tagen stattfinden zu lassen.
Die Stimmung im Team war dementsprechend am Tiefpunkt. Auch am Donnerstag um 12 Uhr, also knapp einen Tag vor dem ersten Training, war von den Autos noch nichts zu sehen.
Die Boxen blieben zunächst leer, so, als wenn der Rennstall das Rennen in Brasilien auslassen würde.
Erst um 16:30 Uhr Ortszeit war der Albtraum zu Ende und die letzten Teile endlich angekommen. „Das wird für die gestressten Jungs wohl die längste Nacht des Jahres“, sagte Team-Physio Josef Leberer dem Blick.
Das Alfa-Romeo-Team war nicht das einzige Team mit Problemen. Bei Haas und Ferrari, also bei allen Teams mit Ferrari-Motor, fehlten die Autos und Motoren. Bei McLaren fehlten nur die Autos. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Nebel in Mexiko sorgt für Verzögerungen
Doch wie kann es zu so einem Chaos überhaupt kommen?
Eine Mitschuld hat definitiv der Nebel in Mexiko. Der Nebel verhinderte über sieben Stunden den Abflug der sechs Frachtmaschinen von Mexiko City nach Brasilien.
Als die Flieger endlich in der Luft waren, gab es dann auch noch Verzögerungen bei der Einfuhr der Autos nach Brasilien. Der Zoll ließ sich bei der Kontrolle extrem viel Zeit.
Auch viele Formel-1-Mitarbeiter hatten in Mexiko Probleme mit dem Nebel. Sie mussten in letzter Sekunde ihre Flüge umbuchen, weil ihre Maschinen nicht starten konnten.
Die Motoren mussten mit einem extra Charterflug nach Brasilien fliegen, der aus flugtechnischen Gründen in Miami zwischenlanden musste. So kam es auch hier zu zusätzlicher Verspätung. Bis zum Donnerstag um 14 Uhr Ortszeit war es auf der Strecke mucksmäuschenstill. Kein Auto fuhr auf der Strecke.
In Katar droht nächstes Chaos
Das Chaos von Brasilien könnte aber nur der Anfang sein.
Nach dem Rennen in Interlagos geht es direkt weiter auf den nächsten Kontinent. Am darauffolgenden Wochenende steht gleich der 20. WM-Lauf am 21. November in Katar an.
Das heißt für Fahrer, Mechaniker, Autos und Ersatzteile: Gleich nach dem Rennen von Sao Paulo geht es nach Katar. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Der nonstop Flug dauert schon 13 Stunden und 20 Minuten. Der Transport der Technik über die Rund 15.000 Kilometer beutet fast sicher ein erneutes Chaos auf Ansage.
Für die viel geschundenen Mechaniker bleibt zu hoffen, dass ihr Material dieses Mal mit weniger Verspätung ankommt. Sonst warten in Katar vielleicht die nächsten unzähligen schlaflosen Nächte auf die Teams.