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Formel 1: Lola-Projekt scheitert krachend - eines der größten Fiaskos der Geschichte

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Formel 1: Lola-Projekt scheitert krachend - eines der größten Fiaskos der Geschichte

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Das vielleicht größte Formel-1-Fiasko

Vor 25 Jahren scheiterte das Lola-Projekt in der Formel 1 krachend. In Zeiten der Budgetobergrenzen und weit verbreiteter Einheitsteile ist ein derartiges Fiasko inzwischen nicht mehr vorstellbar.
Dreimal wurde Ayrton Senna in der Formel 1 Weltmeister. Am 1. Mai 1994 fand sein Leben bei einem Unfall ein tragisches Ende. Bis heute gilt der Brasilianer als Sport-Ikone.
. SID
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von SID

Michael Schumacher muss Mitleid empfunden haben.

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Vincenzo Sospiri, neben dem großen Ayrton Senna eines der Vorbilder des Formel-1-Rekordweltmeisters, war gedemütigt worden. Nicht am fahrerischen Können war der Italiener, der Schumacher einst in gemeinsamen Kart-Zeiten mehrfach das Nachsehen gegeben hatte, beim Saisonauftakt 1997 in Australien gescheitert.

Sospiri war Leidtragender des Lola-Fiaskos. Maßlose Selbstüberschätzung sorgte vor 25 Jahren für eine der größten Blamagen in der Geschichte der Königsklasse, die in dieser Form inzwischen nicht mehr möglich wäre.

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Lola wollte um F1-WM fahren

Ein Rennen bestritt Lola nie - dabei sollte mittelfristig sogar um die WM gefahren werden. Seit 1963 war Lola immer wieder auf der Landkarte der Formel 1 aufgetaucht, vorwiegend als Lieferant für Kundenteams. Umfassende Regeländerungen, die die Konzeption eines komplett neuen und wettbewerbsfähigen Autos möglich gemacht hatten, ließen die Briten jedoch von einem eigenen Team träumen.

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Lola gewann mit Mastercard einen klangvollen Hauptsponsor - und zog das für 1998 geplante Debüt um ein Jahr vor. Ein Hauptgrund: In diesem Jahr ging auch Jackie Stewart mit seinem neuen Team und Sponsor HSBC an den Start. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Das Gesamtpaket aus einem veralteten Ford-V8-Motor, einem 1994 entwickelten und notdürftig angepassten Chassis und kaum vorhandenen Testdaten war zum Scheitern verurteilt. Der Lola T97/30 war ein Hindernis auf vier Rädern.

Team nach Mastercard-Aus insolvent

Das Debakel mit Ansage nahm im Qualifying seinen Lauf. Sospiri und der Brasilianer Ricardo Rosset hatten über zehn Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Jacques Villeneuve und qualifizierten sich im Rahmen der 107-Prozent-Regel nicht für das Rennen. Eine zweite Chance erhielten beide nicht. Mastercard zog aus Angst vor einem Imageschaden die Reißleine, das Team war insolvent. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

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Himmelfahrtkommandos wie jenes sind in der modernen Formel 1 nicht mehr denkbar. Das finanzielle Reglement hat sich seither stark verändert. Stößt ein neues Team zur Formel 1, muss es sich bereits im Jahr vor dem Einstieg den wirtschaftlichen Regeln der Rennserie unterwerfen und die entsprechenden Vorgaben erfüllen.

Zu diesen zählt mittlerweile auch ein Kostendeckel. In diesem Jahr beträgt er 140 Millionen Dollar, er soll 2023 um weitere fünf Millionen Dollar reduziert werden. Die Einführung diverser Standardteile trägt zur Kostenreduzierung bei - und wäre vor 25 Jahren wohl für auch Lola hilfreich gewesen.

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