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Formel 1: Mick Schumacher immer noch Lehrling - diese Transformation muss er schaffen

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Formel 1: Mick Schumacher immer noch Lehrling - diese Transformation muss er schaffen

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Schumacher immer noch Lehrling

In seiner Kolumne blickt SPORT1-Experte Peter Kohl auf den Crash zwischen Mick Schumacher und Sebastian Vettel zurück. Seiner Meinung nach geht es Schumacher in der Zukunft darum, eine gewisse Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit zu entwickeln.
Haas-Pilot Mick Schumacher ist mit seinem Saisonstart in der Formel 1 trotz bislang fehlender Punkte nicht unzufrieden. Zudem verrät er welcher Pilot ihn besonders begeistert.
Peter Kohl
Peter Kohl

Hallo liebe F1-Fans!

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Der Name Schumacher bedeutet per se Diskussionen, Leidenschaft, Hoffnungen, Erwartungen. Ein schwerer Rucksack, den Mick als Sohn des siebenmaligen Weltmeisters Michael mit sich rumschleppt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Gegenteilige Beteuerungen sind Mumpitz. Er steckt in seiner zweiten Formel-1- Saison, der Welpenschutz des Premierenjahres ist aufgebraucht.

Druck und Erwartungen steigen, vor allem weil Teamkollege Magnussen mit jetzt wettbewerbsfähigem Material mehrfach in die Punkte fährt und das teaminterne Duell bislang klar für sich entscheidet. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

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Magnussen: Kein Fahrer mit gehobenen Ambitionen

Ein Fahrer, dessen F1-Karriere bereits beendet schien, der durch Putins Ukraine-Einmarsch unerwartet einen Last-Second-Einstieg ohne Vorbereitung bei Haas erhalten hat.

Ja, der Däne ist durch das Fahren in anderen Rennklassen- und Welten menschlich und als Pilot enorm gereift. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Er ist nicht mehr der selbstzerstörerische Haudrauf seiner ersten Formel-1-Etappe. Aber ohne Frage gehört er nicht zur Crème de la Crème der höchsten Motorsportklasse. Ein guter Fahrer fürs Mittelfeld, aber sich keiner für gehobene Ambitionen. Egal mit welchem Material. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

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Formel 1: Schumachers Weg ist steiniger

Ein Hamilton, ein Verstappen, ein Leclerc, der junge Vettel, Ricciardo in seinen Anfangsjahren - sie alle haben einen wesentlich spektakuläreren Einstieg in ihre Formel-1-Karrieren gehabt, haben ihre etablierten Teamkollegen oder Gegner förmlich aufgefressen. Haben auf Anhieb eingeschlagen.

Micks Weg ist steiniger, zäher. Der Crash mit Vettel im Miami ist blöd gelaufen. Eine Fehleinschätzung, was mit abgelutschten Reifen gegenüber dem Aston Martin mit deutlich frischeren Pneus möglich ist, lässt Mick schlecht aussehen.

Attackieren ist die DNA der Topfahrer, jede Chance suchen und nutzen, führt nach vorne. Ohne diese Fähigkeit, diesen Hunger, wären sie alle nicht in der Top-Klasse des Motorsports, sondern schon in den Nachwuchsklassen gescheitert.

Dass man sich hin und wieder zügeln muss, um Ziele zu erreichen, ist ein Lernprozess, den alle hinter sich gebracht haben. Auch ein Vettel, ein Hamilton und ein Verstappen.

Schumacher muss Transformation gelingen

Für Schumacher geht es darum, Willen, Leidenschaft und Verbissenheit in eine gewisse Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit umzulenken. Eine Transformation, die sehr schwer ist. Vor allem, wenn permanent Kritik an ihn einprasselt.

Die hohe Kunst wird für ihn sein, sich davon abzuschotten, sich frei davon zu machen und weiter konsequent den eingeschlagenen Weg zu gehen.

Er ist immer noch Lehrling. Die machen Fehler und die sollten sie auch machen dürfen. Ein Hypertalent wie Max Verstappen hat Jahre gebraucht, um seine Aggressivität und Angriffslust in die richtigen Bahnen zu lenken.

Ein zurecht viel gelobter George Russell hat im Übermut 2021 in Imola bei halbnasser Fahrbahn mit Slicks versucht, Bottas zu überholen. Das endete in einem der spektakulärsten Crashs der letzten Jahre und hätte beide übel mitnehmen können.

Schuldfrage hin oder her. Manch Risiko-Entscheidung zahlt sich eben nicht aus. Das musste Mick in Miami auf harte Weise feststellen.

Ferrari hat sich für Schumacher vorerst erledigt

Verbal werden ihm dafür von vielen Seiten die Ohren langgezogen. Fakt ist: Er hat erneut eine Chance auf den Gewinn seines ersten WM-Punktes weggeworfen. Seine Unfallhäufigkeit ist zu hoch und kostet richtig Asche.

Was er braucht, sind jetzt mal ein paar Rennwochenenden, die halbwegs fehlerfrei und ohne Einschläge ablaufen.

Formel 1: Dieser Pilot begeistert Mick Schumacher
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Dieser Pilot begeistert Schumacher

Die Frage, wann Schumacher von Ferrari die Chance bekommt, im roten Top-Auto aus Maranello Platz zu nehmen, hat sich vorerst sowieso erledigt. Der Vertrag von Sainz wurde bis Ende 2024 verlängert. Leclerc und Sainz belegen damit mittelfristig beide Cockpits.

Aber was bei einem zu frühen Einsteigen in ein Top-Team schief gehen kann, haben Albon und Gasly gezeigt, die dem hohen Erwartungsdruck bei Red Bull nicht standhielten und darunter zerbröselten.

Dass beide den Weg in die Formel 1 zurückgefunden haben, ist fast schon ein Wunder. Denn der Friedhof früh begrabener Karriere-Hoffnungen ist groß.

Haas muss Schumacher weiterentwickeln

Ob und wie es bei Haas für ihn weitergeht, entscheidet Ferrari. Schumacher steht bei den Italienern unter Vertrag und die haben das Mitentscheidungsrecht für die Besetzung einer der beiden Pilotensitze.

Hält man an ihm fest, woran ich fest glaube, haben das Haas Team, und in erster Linie Teamchef Günther Steiner, die Aufgabe und Verantwortung, was die Weiterentwicklung und Prägung von Schumacher angeht.

Wie geht es für Schumacher bei Haas weiter?
Wie geht es für Schumacher bei Haas weiter?

Und da ist der Youngster in besten Händen. Mit Haas hat er die Möglichkeit, im heiß umkämpften Mittelfeld weiterhin wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Das Material ist durch Magnussen nachgewiesenermaßen in dieser Saison jederzeit tauglich, um damit Punkte zu holen. Und Mick wird das 2022 auch noch schaffen!

Mick nicht als kommenden Weltmeister sehen

Es wäre angebracht und sinnvoll, Mick nicht immer als kommenden Weltmeister zu sehen.

Wenn er es schafft, sich über Jahre in der Formel 1 zu halten, eine Rolle zu spielen, wie ein Perez, Ricciardo, Sainz oder Bottas, dann wäre schon viel Gutes passiert.

Denn dann hätte er nachgewiesen, dass er ohne Frage zu den 20 besten Fahrern der Welt gehört. Und zu Recht in einem Formel1-Boliden sitzt. Das muss das vordringliche Ziel sein.

Wenn er das schafft, hat er höchsten Respekt verdient. Vor allem angesichts des Rucksacks, den er dank den Überflieger-Erfolgen seines Vaters ungewollt mit sich rumschleppt. Möge der Renn-Gott in Barcelona mit ihm sein!

Bis dahin, bleiben Sie gesund, haben Sie eine gute Zeit und PEDAL TO THE METAL - Ihr Peter Kohl!

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