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Formel 1 zu mild gegen Sieger Sergio Pérez? "Wenn man ganz streng urteilt ..."

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Formel 1 zu mild gegen Sieger Sergio Pérez? "Wenn man ganz streng urteilt ..."

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Fall Pérez: „Wenn man streng urteilt ...“

Sergio Pérez muss wegen eines Regelverstoßes stundenlang um den Sieg in Singapur zittern. Am Ende lässt ihn die Rennleitung davonkommen - was für gemischte Reaktionen sorgt.
Die Betrugsvorwürfe gegen den Weltmeister-Rennstall der Formel 1 nehmen Fahrt auf. Christian Horner weist die Vorwürfe ab.
SPORT1
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von SPORT1

Sergio Pérez hat beim Chaos-Rennen in Singapur seinen vierten Grand-Prix-Sieg geholt, musste um diesen lange zittern.

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Der Red-Bull-Teamkollege von Max Verstappen - der als Siebter nach einem missglückten Wochenende noch auf seinen zweiten Weltmeister-Titel warten muss - wurde nach dem Rennen vorgeladen: Er hatte hinter dem Safety Car in zwei Fällen den vorgeschriebenen Mindestabstand von zehn Wagenlängen nicht eingehalten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Am Ende einer durch die wetterbedingte Verschiebung des Rennens ohnehin langen Nacht stand kurz vor 2 Uhr Ortszeit das Urteil: Eine Verwarnung im ersten Fall, eine Fünfsekundenstrafe im zweiten - damit genügte Pérez‘ Polster von 7,5 Sekunden auf Leclerc.

Warum die vom Portugiesen Edouardo Freitas geführte Rennleitung so entschied?

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Sergio Pérez rechtfertigt Regelverstoß mit dem Wetter

„Bei der Anhörung gab Perez an, dass die Bedingungen sehr nass waren und es sehr schwierig war, dem Safety-Car mit wenig Reifen- und Bremshitze zu folgen“, gaben die Kommissare mit Blick auf Fall 1 in Runde 10 an - und ergänzten, dass sie die Rechtfertigung zumindest zum Teil haben gelten lassen.

„Obwohl die Strecke teilweise nass war, akzeptieren wir nicht, dass die Bedingungen so waren, dass es für Perez unmöglich oder gefährlich war, den erforderlichen Abstand von weniger als zehn Fahrzeuglängen einzuhalten“, kritisierten die Stewards zwar, jedoch: „Nichtsdestotrotz haben wir die nassen Bedingungen und die von Pérez betonten Schwierigkeiten als mildernde Umstände für diesen Vorfall berücksichtigt und dementsprechend entschieden, dass eine Verwarnung ausgesprochen werden sollte.“

Bei Fall 2 in Runde 36 habe sich die ausdrückliche Warnung dann zu Ungunsten Pérez‘ ausgewirkt.

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Nur Versehen? Nicht jeder glaubt Pérez

Red Bull war sich der möglichen 5-Sekunden-Strafe bewusst und hielt Pérez an, den Vorsprung auf Ferrari-Konkurrent Charles Leclerc entsprechend groß zu halten. Pérez selbst zeigte sich nach dem Rennen trotzdem nicht im Bilde über die genauen Umstände: „Ich habe keine Ahnung, was los war, sie haben mir nur gesagt, dass gegen mich ermittelt wird.“

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Ein weiterer Grund, den er für seinen Regelverstoß anführte: „ein paar Fehlkommunikationen“ mit dem deutschen Safety-Car-Piloten Bernd Mayländer. „Wo ich mithalten konnte, war er superlangsam. Wo nicht, war er schnell. Es gab einfach Missverständnisse.“

Nicht jeder glaubt Pérez dabei, dass es reine Versehen waren, die britische Sun legt nahe, dass Pérez Regelwidrigkeiten auch Taktik gewesen sein könnten, um sich Raum zu verschaffen: „Unglaublicherweise hatte Pérez argumentiert, dass sein Auto auf der rutschigen Strecke Mühe hatte, mit dem Safety Car mitzuhalten, während er an anderen Stellen viel schneller war.“

Der frühere Mercedes-Teamboss Norbert Haug ordnete den Entscheid im AvD Motor & Sport Magazin bei SPORT1 dennoch als fair ein: „Sportlich war es schon richtig, weil sich Pérez keinen größeren Vorteil verschafft hat. Wenn man ganz streng urteilt, war die zweite Strafe etwas zu mild. Aber ich denke, man kann mit der Entscheidung leben.“ Der frühere F1-Pilot Christian Danner empfand es dagegen an gleicher Stelle als „unglaubliches Glück, dass eines der beiden Vergehen nur mit einer Verwarnung geahndet wurde“.

Red Bull hatte 5-Sekunden-Gefahr im Blick

Teamchef Christian Horner ärgerte sich nach der Urteilsverkündung, dass Pérez überhaupt so lange zittern musste. „Für uns wäre das ein Nicht-Thema gewesen“, erklärte er unter Verweis auf die schwierigen Umstände: „Die Stewards haben sich Zeit gelassen, aber die richtige Entscheidung getroffen. Es wäre eine Schande gewesen, wenn sie Checo diesen Sieg weggenommen hätten.“

Ähnlich äußerte sich zuvor auch der mächtige Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: „Mein Gott das ist ein Formalitätsfehler“, sagte er im ORF - und ergänzte bei Sky, dass es „lächerlich“ gewesen wäre, hätte Pérez eine Strafe kassiert, die ihn den Sieg gekostet hätte.

Verstappen erhält am kommenden Sonntag beim Großen Preis von Japan in Suzuka die zweite Chance zur WM-Entscheidung - und zwar aus eigener Kraft mit einem Sieg und der schnellsten Rennrunde. In der WM liegt der Red-Bull-Pilot mit 341 Punkten bei fünf ausstehenden Rennen immer noch komfortabel in Führung vor Leclerc (237) und Pérez (235).

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Mit Sportinformationsdienst (SID)

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