Vor dem Saison-Auftakt in Bahrain wirkte Lewis Hamilton hochmotiviert, um nach einer Saison ohne Rennsieg im Jahr 2022 wieder anzugreifen - und vielleicht auch den angestrebten achten Weltmeistertitel zu erringen, der ihn zum alleinigen Rekordweltmeister machen würde.

Nur wenige Wochen später scheint alles anders. Nach dem Bahrain-GP ist Mercedes in der harten Realität angekommen. Der Wagen scheint nicht konkurrenzfähig zu sein. Selbst das Kundenteam Aston Martin hat den Silberpfeilen im ersten Saisonrennen den Rang abgelaufen und wirkt wie der erste Red-Bull-Jäger.

Bei der Pressekonferenz vor dem zweiten Rennwochenende in Saudi-Arabien wirkt Hamilton entsprechend konsterniert und schmallippig. „Nein“ antwortet er knapp auf die Frage, ob er das Gefühl habe, in diesem Jahr näher dran zu sein an Red Bull - das Gegenteil sei doch offensichtlich (das komplette Rennwochenende im SPORT1-Liveticker).

Aktuell schreibt der 38-Jährige nicht nur den Titel, sondern auch Siege ab: „Red Bull darf nicht ins Ziel kommen, auch Ferrari darf nicht ins Ziel kommen. Vielleicht darf nicht mal Aston Martin ins Ziel kommen. Nur dann haben wir aktuell eine Siegchance.“ Es brauche „mutige Entscheidungen“ und „große Schritte, um die Lücke zu schließen“.

Und wenn nicht?

Ralf Schumacher: Russell könnte Lewis Hamilton „brechen“

Der erneute Tiefschlag für Mercedes und Hamilton befeuert in der Szene die Spekulationen, wie sich die anhaltende Schwäche auf Hamiltons Zukunftsplanung auswirkt.

Hamiltons Vertrag läuft 2023 aus und bei Formel1.de wirft Sky-Experte Ralf Schumacher offen die Frage auf, ob er danach hinwirft: „Er realisiert gerade, dass sein Traum vom achten Titel wieder ein Stück weiter weggerutscht ist. Und er verliert so langsam den Glauben dran.“ Eine entscheidende Rolle könnte auch der junge Teamkollege spielen.

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„Die Frage ist: Was macht Russell mit ihm? Russell ist derjenige, der ihn quasi brechen könnte“, meint Schumacher. Sollte der 25-Jährige in dieser Saison erneut vor Hamilton landen, „dann könnte er ihn zum Aufhören bewegen“.

Bereits das vergangene Jahr beendete Russell als Vierter der Fahrerwertung zwei Plätze und 35 Punkte vor Hamilton. Experten hatten immer wieder den Eindruck, dass Hamilton sich wegen der mangelnden WM-Aussichten hängen ließ, während Russell zu 100 Prozent motiviert war - dasselbe Problem droht nun erneut.