Deutliche Worte von Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Österreicher hisst mit Blick auf den WM-Kampf in der noch jungen Formel-1-Saison offenbar bereits die weiße Fahne.
Drastische Mercedes-Kapitulation
„Wir haben erst zwei Rennen in diesem Jahr absolviert. Aber ist es realistisch, dass wir noch ganz vorne angreifen werden, wenn wir uns die Abstände jetzt ansehen? Nein, ist es nicht“, gab Wolff bei einer Medienrunde zu.
Red Bull ist dem restlichen Feld im aktuellen Jahr komplett enteilt. Zum zweiten Mal in Folge kann Mercedes nicht mit dem letztjährigen Konstrukteurs-Weltmeister mithalten.
Auch wenn Wolff seine Hoffnungen im WM-Kampf bereits ein wenig begraben hat, richtete er bei noch 21 ausstehenden Rennen einen Appell an sein Team: „Aber wir wollen einfach alles geben und dann sehen, was dabei herauskommt.“
Formel 1: Wolff erklärt Mercedes-Zielsetzung
Immerhin hatte Mercedes im Vorjahr nach einem ähnlich schwachen Saisonstart noch die Kurve gekriegt und sich ab Jahresmitte konkurrenzfähig präsentiert. Beim Großen Preis von Brasilien fuhren George Russell und Lewis Hamilton sogar einen Doppelsieg ein.
„Wir sind immer näher an Red Bull herangekommen und konnten am Ende auch um Rennsiege mitfahren. Ich denke, das muss jetzt auch erst einmal unser Ziel für dieses Jahr sein“, erklärte Wolff die aktuelle Perspektive.
Dazu müsse Mercedes „alle Winkel betrachten, die es gibt, um unsere relative Leistung im Vergleich zu Red Bull zu optimieren und ihnen Paroli zu bieten“, wie der 51-Jährige ausführte.
Was sagt Hamilton zur Mercedes-Kapitulation?
Wie Wolffs Kapitulation im WM-Kampf bei Hamilton ankommt, bleibt unklar.
Der Brite zeigte sich nach den ersten beiden Rennen verärgert. „Ich habe ihnen letztes Jahr noch gesagt, welche Probleme es mit dem Auto gibt“, wütete er beim Großen Preis von Saudi-Arabien.
So wurde zuletzt auch schon über einen Abgang von Hamilton spekuliert, damit dieser seinen Traum vom achten WM-Titel realisieren könne.
Derzeit belegen der Mercedes-Pilot und sein Teamkollege Russell mit 20 und 18 Punkten die Plätze fünf und sechs in der Fahrerwertung. In der Konstrukteur-WM beträgt Mercedes‘ Rückstand auf Red Bull bereits 49 Punkte.