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Formel 1: "Code Brown in der Buxe" - Hülkenberg punktet nach Schockmoment

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Formel 1: "Code Brown in der Buxe" - Hülkenberg punktet nach Schockmoment

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Hülkenberg entgeht knapp Katastrophe

Erst volle Hose, dann Punkte: Nico Hülkenberg erlebt einen turbulenten Australien GP, darf sich am Ende aber über ein starkes Resultat freuen.
Max Verstappen ist in Australien leistungstechnisch in einer eigenen Liga unterwegs und gewinnt trotz Fehlstart und chaotischem Ende.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Starker Auftritt von Deutschlands aktuell einzigem F1-Piloten Nico Hülkenberg: Der Haas-Fahrer wird am Sonntag im Australien-GP Siebter und holt seine ersten WM-Punkte nach dem Comeback.

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Beim Interview strahlt Hülkenberg anschließend und deutet auf seinen verschmutzten weißen Rennanzug: „So sieht Arbeit aus! Mein Overall ist richtig schön dreckig, alles voll mit Bremsstaub. Jetzt muss ich heute Abend erstmal eine Nasenspülung machen.“

Und die Unterhose waschen! Denn Hülkenberg verrät in Bezug auf den Abflug von Williams-Pilot Alex Albon in der Anfangsphase des Rennens: „Da hatte ich kurze Zeit einen Code Brown in meiner Buxe, das war eine richtig gefährliche Situation.“

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Albon verliert in Kurve sechs die Kontrolle, knallt in die Reifenstapel und wird zurück auf die Strecke geschleudert, als von hinten Hülkenberg angerast kommt: „Das hätte richtig ins Auge gehen können. Wenn ich den da t-bone und reinfahre, will ich mir gar nicht ausdenken, was passiert“, sagt Hülkenberg.

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Ein ähnliches Unfallszenario kostete 2019 in Spa Formel-2-Pilot Anthoine Hubert das Leben. „Es ist das Horrorszenario eines Rennfahrers: Du kommst um die Kurve und siehst ein querstehendes Auto nicht vor lauter Staub und Kies“, erklärt Hülkenberg.

Hülkenberg schildert Schockmoment

Der Deutsche schildert die Schrecksekunde aus der Cockpit-Perspektive: „Kurve sechs ist blind: Ich habe eingelenkt, Pierre (Gasly, Anm. d. Red.) war noch vor mir und auf einmal sehe ich nur eine riesige Staubwolke. Pierre verzieht, ich auch, und dann habe ich den Williams quasi aus der Wolke rausrollen und Richtung Strecke kommen sehen. Ich habe ihn zum Glück um gut einen Meter verpasst.“

Hülkenberg spricht die Rennleitung aber von jeglicher Schuld frei: „So schnell kann kein Streckenposten mit der Gelben Flagge reagieren, das wäre unmenschlich.“

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Der Schock ist ihm danach anzumerken: „Ich habe hektisch in den Funk geschrien und mein Puls ist ordentlich hochgegangen.“ Da die Rennleitung das Rennen wenig später aber mit der Roten Flagge unterbricht, kann der 35-Jährige erstmal Luft holen.

Anschließend zeigt der Emmericher eine starke Vorstellung: „Wir hatten ein solides Rennen, ich war die meiste Zeit auf Platz sieben oder acht, nur Lando (Norris, Anm. d. Red.) konnte ich dann nicht ganz halten, weil wir zu viel Reifenabbau hatten.“

Der Brite beschwert sich dabei über das Zweikampfverhalten des Haas-Piloten. Hülkenberg muss schmunzeln: „Ich weiß nicht, wovon er redet. Das war ein Rad-an-Rad-Duell und hat Spaß gemacht. Der Renndirektor hat auch nichts gesagt, also sollte alles innerhalb des Limits sein.“

Insgesamt fällt das Fazit des Routiniers positiv aus: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen und meiner Performance: Wir sind heute dreimal gestartet und ich hatte drei gute Starts, der letzte auf den weichen Reifen war sogar ultra-gut und ich kam von Platz acht auf P4 nach der ersten Kurve. 500 Meter später kam dann leider die Rote Flagge, sonst hätten die Korken heute nochmal richtig knallen können.“

Zeitstrafe gegen Ferrari hilft Haas

Das Eingreifen der Rennleitung, die für den Zieleinlauf unter Safety Car das Ergebnis vor dem großen Unfall beim Restart wertet, setzt Hülkenberg wieder auf Rang acht zurück.

Durch eine Zeitstrafe gegen Ferrari-Pilot Carlos Sainz gewinnt er immerhin wieder eine Position und nimmt schlussendlich als Siebter sechs Punkte aus Australien mit - obwohl er sein Auto auf der Auslaufrunde abstellen muss: „Es gab einen Funkspruch, dass ich sofort anhalten soll, Details habe ich keine bekommen. Vielleicht die MGU-K, plötzlich war die Leistung weg.“

Ganz anders als bei Hülkenberg selbst, der beim Comeback bis dato auf voller Linie überzeugt: „Insgesamt zweimal in Q3 aus drei Qualifyings, jetzt Punkte im dritten Rennen nach drei Jahren Abstinenz: Ich glaube, das ist okay in einem Haas.“

Die Gründe für seine guten Auftritte verrät er gleich mit: „Ich bin einfach im Reinen mit mir selber, die drei Jahre Abstand waren gut, haben mich resettet und ich habe den Kopf freibekommen. Familiär hat sich auch was getan und ich habe eine dicke Haut, lasse mir nicht mehr so einfach reinreden.“

Ein Rezept, das offenbar bestens aufgeht.