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Formel 1: De-Vries-Aus - Tost wird deutlich - und Marko legt noch nach

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Formel 1: De-Vries-Aus - Tost wird deutlich - und Marko legt noch nach

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De-Vries-Aus: Tost wird deutlich

Der Rausschmiss von Nyck de Vries bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Während sich Nachfolger Daniel Ricciardo diplomatisch äußert, kritisiert Yuki Tsunoda die Entscheidung überraschend offen. Doch auch Franz Tost hält mit seiner Meinung nicht hinter den Berg.
Helmut Marko spricht erstmals ausführlich über das Aus von Nyck de Vries und den Wechsel zu Daniel Ricciardo, geht dabei außerdem hart mit dem Niederländer ins Gericht. Weiter bekennt er sich zum zuletzt stark kritisierten Sergio Pérez.
SPORT1
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von SPORT1

War es die richtige Entscheidung, Nyck de Vries schon nach zehn Rennen vor die Tür zu setzen oder hätte AlphaTauri noch warten sollen?

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Diese Frage beschäftigt derzeit das Fahrerlager der Formel 1 - und auch AlphaTauri-Teamchef Franz Tost gab im Rahmen der Freien Trainings vor dem Ungarn-GP (das komplette Rennwochenende im SPORT1-Liveticker) zu, dass es eine schwere Entscheidung gewesen sei.

Gerade für Rookies sei die erste Saisonhälfte immer etwas schwierig, da sie die Strecken noch nicht kennen. Aber „ich habe bessere Performances in Österreich und England erwartet, weil er diese Strecken kennt, aber die Performances kamen nicht“, sparte der 67-Jährige jedoch auch nicht mit Kritik.

Noch deutlicher wurde Red-Bull-Motorsport-Chef Helmut Marko. Die Entscheidung, de Vries das Cockpit zu geben sei ein Fehler gewesen. „Das kann passieren und ich stehe dazu, dass es im Nachhinein nicht die richtige Entscheidung war.“

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Yuki Tsunoda, der bisherige Teamkollege von de Vries, positioniert sich hingegen überraschend offen und lässt Kritik an der Entscheidung des Red-Bull-Schwesterteams durchblicken.

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Tsunoda hätte de Vries mehr Zeit gegeben

„Ich glaube schon“, antwortete der 23-Jährige beim Medientag vor dem Großen Preis von Ungarn auf die Frage, ob der Niederländer mehr Zeit verdient gehabt hätte. Schließlich habe der Formel-1-Rookie „nur zehn Rennen“ fahren dürfen. De Vries sei darunter auf einigen Strecken unterwegs gewesen, „die er nicht kannte“.

„Ich denke, er hat bis zum letzten Mal einen ziemlich guten Job gemacht. Anhand seiner Rundenzeiten und seines Verhaltens im Team kann ich erkennen, dass er allmählich sein Selbstvertrauen aufgebaut hatte“, verriet Tsunoda, der vom schnellen Aus seines Ex-Kollegen „ein bisschen überraschend“ gewesen sei.

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Er habe gut mit de Vries zusammengearbeitet, dem er ein beeindruckendes Verständnis für den Boliden attestierte: „Ich habe neulich erst den Film ‚Rush‘ gesehen und wie dort die Figur von Niki Lauda ein sehr gutes Feedback über das Auto abgab. Er ist wahrscheinlich jemand wie Niki Lauda.“ In dem Hollywood-Film stand der charakterliche Gegensatz Lauda zu seinem schillernden Rivalen James Hunt im Zentrum.

Die finale Entscheidung gegen die Vries habe Tsunoda selbst erst kurz vor der Bekanntgabe erfahren: „Als wir uns zufällig in der Fabrik gesehen haben, sagte er es mir. Ich wusste es also erst an dem Tag, als das Team es bekannt gab.“

Ricciardo: „Natürlich tut es einem leid“

Daniel Ricciardo, der Profiteur des Stühlerückens, richtete ebenfalls einige Worte an den Niederländer. „Natürlich tut es einem leid für andere Fahrer. Wir stecken unser ganzes Leben in diese Arbeit“, sagte der 34-Jährige .

Gleichzeitig stellte Ricciardo aber auch klar, dass de Vries in der Königsklasse zwar nicht besonders erfahren sei, „im Rennsport allerdings schon“. Immerhin ist er schon 28 Jahre alt. „Ich denke also, dass er reif genug ist, um den Sport zu verstehen“, sagte der Australier.

Ricciardo bekräftigte: „Wenn er immer noch will, dass es klappt, glaube ich, dass er wieder aufstehen und etwas bewirken kann.“ Dabei erinnerte der Rückkehr an seine eigene Situation: „Schaut euch mich vor einem Jahr an. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder ein Formel-1-Auto fahren würde. Und ein Jahr später bin ich her. Es kann immer etwas passieren.“

Bei McLaren hätte Ricciardo einen Vertrag für 2023 gehabt, allerdings verständigten sich beide Parteien auf eine vorzeitige Trennung. Da sich für ihn keine Optionen auf ein anderes Stammcockpit ergaben, wechselte er als Ersatzpilot zurück zu Red Bull - wo seine Beförderung nun auch den Druck auf Max Verstappens Teamkollegen Sergio Pérez erhöht.