Toto Wolff zählt zu den prominentesten Persönlichkeiten der Formel 1. Als Teamchef von Mercedes zählt er an jedem Renn-Wochenende zu den gefragtesten Personen. Doch fast hätte ein folgenschwerer Unfall die Funktionärskarriere des Österreichers verhindert.
"Dachte, ich sei tot": Mercedes-Boss Toto Wolff packt über Schockerlebnis aus
“Dachte, ich sei tot“: Wolff schockiert
2009 bangte Wolff nach einem Unfall auf der legendären Nordschleife am Nürburgring um sein Leben. Er hatte versucht, mit einem Porsche 911 GT3 RSR den Streckenrekord von sieben Minuten und fünf Sekunden zu knacken.
Doch bei diesem Rekordversuch kam es dann zu einem folgenschweren Unfall. Bei Höchstgeschwindigkeit hatte sein Auto einen Reifenschaden, das Auto überschlug sich mehrfach bei hoher Geschwindigkeit und blieb erst nach 350 Metern stehen.
Wolff selbst hatte schon vor dem Unfall gemerkt, dass sein Auto Probleme machen könnte .„Ich hätte die Runde abbrechen und an die Box fahren sollen, aber das habe ich nicht“, erinnert sich der Österreicher im Gespräch mit der BBC.
Beim anschließenden Aufprall sollen laut Wolff 27 g auf seinen Körper gewirkt haben. „Sie fanden mich hinter der Leitplanke mit meinem Helm im Gras liegend, und ich dachte, ich sei tot“, erzählt Wolff.
Wolff: Dachte kurz, dass ich gelähmt bin
An die direkten Momente nach dem Unfall kann sich der Österreicher nicht mehr erinnern: „Die erste Erinnerung, die zurückkam, war im Krankenwagen, als ich ein seltsames Kribbeln in meinen Beinen spürte.“
Ein absoluter Schockmoment für den Mercedes-Teamchef. „Ich dachte, dass das in einer Lähmung endet“, erinnert sich Wolff: „Das war wirklich die dümmste Idee meines Lebens.“
Die Momente danach im Krankenhaus seien kaum auszuhalten gewesen. Er habe die Schwestern gebeten, ihm ein Update zu geben, ob beim Unfall die Wirbelsäule beschädigt wurde, aber er habe keine Antwort bekommen.
Die Erlösung folgte eine Viertelstunde später vom behandelnden Arzt: „Er sagte: ‚Sie haben einige Brüche, aber Ihr Rückenmark ist nicht betroffen.‘ Diese 15 Minuten waren furchtbar. Und ja, das war der Moment, in dem ich zu mir sagte: ‚Nie wieder Wettkampfsport.‘“
Lauda warnte Wolff vor Risiko
Aber warum ging Wolff damals dieses unglaubliche Risiko überhaupt ein?
„Es hieß, dass nur Einheimische dort wirklich schnell sein können“, erklärt Wolff: „Also sagte ich mir, ich werde ihnen zeigen, dass ich die Rekorde schlagen kann.“
Einer seiner engsten Vertrauten, Niki Lauda, hatten ihn vor den Gefahren dieses Rekordversuchs gewarnt.
„Niki hatte seinen schweren Unfall, bei dem er fast in den Flammen umgekommen wäre. Er sagte zu mir: ‚Sei nicht so dumm. Niemand interessiert sich für die Rundenzeit auf der Nordschleife. Du könntest dich umbringen. Schau mich an.‘“
Wolff hörte nicht auf die Worte Laudas. Heute würde er es bestimmt anders machen.