Bester Fahrer schlägt bestes Auto - Max Verstappen hat trotz eines unterlegenen Red Bull den Großen Preis von Japan vor dem favorisierten McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri gewonnen.
„Perfektion, einfach nur Perfektion“
Nach seiner überraschend rausgefahrenen Pole Position am Samstag behauptete sich der viermalige Weltmeister auch im Rennen in Suzuka, womöglich auch dank der Uneinigkeit bei McLaren. „Ich glaube, ich habe das Tempo, um Max zu attackieren“, funkte Piastri zwischendurch an die Box, Norris solle doch bitte Platz machen.
Tatsächlich sah es im letzten Renndrittel so aus, als ob Piastri ein wenig schneller und mehr Druck auf Verstappen ausüben hätte können - doch der Australier saß trotz seiner Beschwerden am Funk hinter Norris fest, dem in dieser Phase ein wenig die Pace fehlte.
Am Ende leistete sich der 25-Jährige auch noch einen bösen Verbremser und kürzte die Schikane ab, was jedoch ohne Folgen blieb.
Formel 1: Duell mit Verstappen - Norris schimpft
Norris hatte im Rennen nur eine Chance auf den Sieg, als er in der 23. Runde gleichzeitig mit Verstappen in die Boxengasse gefahren war. Dort agierte seine Crew schneller als die von Red Bull, weshalb beide nebeneinander aus der Boxengasse fuhren.
Der Brite musste ins Gras ausweichen und beschwerte sich bitter darüber: „Er hat mich rausgedrängt und mich ganz klar gesehen. Ich war schon neben ihm.“ Verstappen konterte: „Er hat sich selbst ins Gras gefahren.“
Da der Niederländer zuerst die Fast Lane in der Boxengasse eingenommen hatte, sprach die Rennleitung keine Strafe aus.
Red Bull schwärmt: „Eine inspirierende Leistung“
„Unglaublich! Was ein großartiges Wochenende von uns“, schwärmte Verstappen am Funk nach dem Rennen. Sein Renningenieur Gianpiero Lambiase staunte über seinen Schützling: „Das ist Perfektion, einfach nur Perfektion.“
Auch Teamchef Christian Horner stimmte in die Lobeshymnen mit ein: „Das war eines deiner besten Wochenenden. Das war eine wirklich inspirierende Leistung.“
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko zeigte sich bei Sky ebenfalls beeindruckt: „Kein Fehler, absolut am Limit fahrend. Das kann nur er. McLaren ist das schnellere Auto, aber er hat immerhin souverän den Abstand kontrolliert – meisterlich.“
Hamilton enttäuscht - Tsunoda mit mäßigem Red-Bull-Start
Der Rest des Feldes fuhr mit ein wenig Sicherheitsabstand hinter dem Trio her. Charles Leclerc im Ferrari holte sich den vierten Platz vor dem Mercedes-Duo George Russell und Kimi Antonelli.
Ferrari-Neuzugang Lewis Hamilton tat sich nach einem enttäuschenden Qualifying mit Rang acht auch im Rennen nicht leicht und musste sich mit Rang sieben begnügen.
Verstappens neuer Teamkollege Yuki Tsunoda konnte nach dem verpatzten Qualifying am Samstag auch nur bedingt Schadensbegrenzung betreiben und verpasste als Zwölfter die Punkte.
Immerhin gewann der Japaner bei seinem Heimspiel das Duell mit Liam Lawson, der nun statt Tsunoda für das Tochterteam Racing Bulls fährt, nachdem der Neuseeländer nach dem China-GP den Platz bei Red Bull hatte räumen müssen.
Für Nico Hülkenberg lief auch im Rennen wenig, er kam auf Platz 16 ins Ziel. Für seinen Sauber-Teamkollegen Gabriel Bortoleto reichte es sogar nur zu Rang 19.