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Metropole kämpft um Formel 1: "Haben einzigartige Strecke!"

Metropole kämpft um Formel 1

Istanbul will ab 2026 dauerhaft zurück in den Formel-1-Kalender. Eine staatliche Garantie steht bereit. Für 2027 könnten Plätze frei werden.
Zuletzt startete die Formel 1 2021 in der Türkei
Zuletzt startete die Formel 1 2021 in der Türkei
© IMAGO/Panoramic by PsnewZ
Istanbul will ab 2026 dauerhaft zurück in den Formel-1-Kalender. Eine staatliche Garantie steht bereit. Für 2027 könnten Plätze frei werden.

Die Türkei arbeitet mit Hochdruck daran, den Grand Prix von Istanbul dauerhaft in den Formel-1-Kalender zu holen – und könnte nach eigenen Angaben schon 2026 einspringen, falls eine der 24 geplanten Veranstaltungen ausfällt.

Der Istanbul Park, entworfen von Streckenarchitekt Hermann Tilke, gehörte von 2005 bis 2011 fest zum Programm, ehe finanzielle Probleme das Aus bedeuteten. Während der Corona-Saisons 2020 und 2021 feierte der Kurs ein viel beachtetes Intermezzo; nun soll der Comeback-Versuch dauerhaft sein.

Formel 1: Kalender für 2026 steht - eigentlich

Jüngst wurde der Betrieb des Kurses an den türkischen Automobilsportverband TOSFED übertragen. Dessen Präsident Eren Uclertopragi erklärte gegenüber Motorsport.com: „Es gibt eine starke Verpflichtung der Regierung, die Türkei mit einem permanenten und langfristigen Vertrag in den Formel-1-Kalender zurückzubringen.“

Offiziell ist die Saison 2026 bereits verplant. Dennoch hält Uclertopragi sein Team auf Stand-by, sollte ein Rennen kurzfristig ausfallen – zum Beispiel das neue Stadtrennen in Madrid, das noch abgenommen werden muss. „In einem solchen Fall könnten wir den Türkischen Grand Prix ausrichten. Allerdings wollen wir keine einmalige Ersatzlösung wie in der Pandemie, sondern einen Platz auf Jahre“, betont der Verbandschef.

Türkei setzt auf Absatzmarkt für F1-Hersteller

Ein zentrales Argument: die finanzielle Garantie durch die Regierung. „Alle Zahlungen und Abläufe liegen unter staatlicher Absicherung“, sagt Uclertopragi. „Dass wir als Verband zugleich Promoter und nationale Sportbehörde sind, verschafft uns einen großen Vorteil.“

Die Türkei setze nicht auf Konkurrenzdenken, sondern auf ihre Standort-Vorteile: ein 85-Millionen-Markt, autoaffine Jugend, über 1,2 Millionen Neuwagenverkäufe pro Jahr, Werke vieler F1-Hersteller – und nicht zuletzt eine Strecke, die bei Fahrern wie Fans Kultstatus besitzt. Gegen die Türkei spricht das Regime des umstrittenen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Freie Slots ab 2027?

Ein fixer Einstieg 2027 erscheint realistisch. Dann läuft der Vertrag von Zandvoort aus, während Barcelona noch kein Folgeabkommen über 2026 hinaus besitzt. Dennoch ist die Konkurrenz groß: Thailand bewirbt sich mit staatlicher Unterstützung von 1,2 Milliarden Dollar für ein Straßenrennen in Bangkok ab 2028.

Uclertopragi zeigt sich dennoch optimistisch: „Wir haben eine einzigartige Strecke und die volle Unterstützung unseres Landes. Das ist eine solide Basis, um die Königsklasse langfristig nach Istanbul zurückzuholen.“