Aston Martin galt nach dem furiosen Saisonstart 2023 als kommender Herausforderer der Spitze. Doch seither ringen Fernando Alonso und Lance Stroll mit einer Auto-Generation, die sich hartnäckig jeder Prognose widersetzt.
Formel 1: Alonsos attackiert eigenes Team!
Alonso attackiert eigenes Team
Obwohl das Team wie kein anderes neue Bauteile an die Strecke brachte, mussten viele davon sofort wieder abgeschraubt werden - sie lieferten schlicht nicht die erwartete Rundenzeit.
Alonso motzt: „Das darf in der Formel 1 nicht passieren“
Alonso fand gegenüber Motorsport deutliche Worte: „Hier ist keine Akademie, in der man einfach Dinge ausprobiert. Man muss liefern.“ Der 44-Jährige monierte einen Konstruktionsprozess, in dem „geglaubt wurde, das Auto schneller zu machen, ohne es dann auf der Uhr zu sehen“. Jeder Rückbau koste wertvolle Entwicklungszeit, und selbst wenn man daraus lerne, „hätte es nie so weit kommen dürfen“.
Einer der schmerzhaftesten Rückschläge war das Paket aus Frontflügel, Seitenkästen und Unterboden, das für den USA-Grand-Prix vorbereitet wurde. Nach einem einzigen Rennwochenende wurde es in Mexiko fast komplett verworfen. Die Folge: Technikchef Dan Fallows musste gehen, Ex-Mercedes-Motorenguru Andy Cowell übernahm zusätzlich die Teamchef-Rolle.
Aston Martin: Mangelndes Vertrauen in eigene Daten
Neu-Eigner Adrian Newey stellte intern vor allem den Driver-in-Loop-Simulator infrage. Entsprechend vorsichtig agierte Aston Martin 2025: Beim ersten großen Upgrade in Imola fuhr Stroll die neue Spezifikation, Alonso die alte - ein klares Indiz für Korrelationsprobleme zwischen Windkanal, CFD und Strecke.
Zwar erreichten beide Piloten das Q3, punktlos blieben sie trotzdem. Auch die großen Umbauten zum Heimrennen in Silverstone brachten laut Alonso nur „einen kleinen Schritt“.
„Vergangenes Jahr haben wir die Meisterschaft in der Anzahl der Upgrades gewonnen“, erklärte Cowell gegenüber Motorsport. „Wenn sich das nicht in Rundenzeit niederschlägt, leidet das Selbstvertrauen der gesamten Organisation.“ Erst nach der erfolgreichen Imola-Premiere habe man grünes Licht für weiteres, aber gezielteres Feintuning gegeben. Dabei hilft der neue Windkanal am Technologie-Campus in unmittelbarer Nähe zur Rennstrecke.
Für die restliche Saison bleibt Alonso und Stroll jedoch nur ein Auto, das in Spa am Ende des Feldes startete, eine Woche später in Budapest aber nur eine Zehntel an der Pole vorbeischrammte. Jeder Rennsonntag wird damit zum Vabanque-Spiel: Gibt sich die AMR25 als Biest oder als Beinahe-Siegerin zu erkennen?