In der spanischen Hauptstadt Madrid ist es am Sonntag zu Protesten gegen den zukünftigen F1-Grand-Prix gekommen. Bürger übten heftige Kritik an dem „Madring“, welcher im kommenden Jahr sein Debüt im Formel-1-Rennkalender feiern wird.
Formel-1-Megaprojekt sorgt für massive Proteste
F1-Megaprojekt sorgt für Proteste
Die Initiative „Stop Fórmula 1 Madrid” setzt sich vor allem für Anwohner und Umweltschutz ein - und gegen die Bauarbeiten in Madrid.
„Unsere Nachbarschaft ist keine Rennstrecke!“, so hieß es auf den Plakaten, mit denen die Protestanten jüngst auf die Straßen Madrids gingen. Dort fand gerade die offizielle Countdown-Zeremonie der anstehenden Rennstrecke statt.
Madrid-GP: Niedrige Gewinne auf Kosten aller
Lärm und Luftverschmutzung seien zwei der Hauptargumente der spanischen Bürger. Die 5,4 Kilometer lange Strecke soll ein Stadtkurs werden, weshalb sie jedes Jahr wieder auf- und abgebaut werden muss.
Der Nachbarschaftsverband Madrids vermutet, dass dies pro Jahr mindestens fünf Monate dauern kann und sich somit auch negativ auf die Infrastruktur auswirken wird. Ebenso sollen die Organisatoren der Rennstrecke planen, im Zuge der Arbeiten mehrere Bäume zu fällen oder umzupflanzen.
In den Jahren 2008 bis 2012 fand in Valencia bereits der Große Preis von Europa statt. Dieser wurde auch mit staatlichen Geldern finanziert; und hinterließ Schulden von 300 Millionen Euro. „Die Gewinne werden an einige wenige gehen und die Verluste werden von allen bezahlt“, argumentierte die Regionale Föderation der Nachbarschaftsverbände Madrids.
Formel 1: Madrid wird zweite spanische Rennstrecke
Seit 1991 findet in Spanien bereits der Große Preis von Spanien regelmäßig in Barcelona statt. Der „Madring“ soll ab 2026 zusätzlich als zweite spanische Stadt im Rennkalender vertreten sein - für mindestens zehn Jahre. Die Traditionsstrecke in Barcelona hält ihren Vertrag noch bis ins kommende Jahr, danach übernimmt voraussichtlich der Stadtkurs in Madrid.
Ein Erfolg der Protestaktion ist somit höchst unwahrscheinlich. Vor allem Madrids Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida sei der Meinung, das bevorstehende F1-Ereignis soll einen besonderen wirtschaftlichen Erfolg mit sich ziehen. „Das Projekt ist wie ein Traum, der jetzt wahr wird“, sagte Almeida.