Yuki Tsunoda steht bei Red Bull Racing am Scheideweg. Seit seinem Aufstieg in das Topteam sammelte der Japaner lediglich neun WM-Punkte - deutlich zu wenig für die internen Ansprüche.
Red Bull stellt Tsunoda Ultimatum
Red Bull stellt Tsunoda Ultimatum
Motorsport-Berater Helmut Marko hat den Großen Preis von Mexiko Ende Oktober als „Referenzpunkt“ ausgerufen. Für Tsunoda bedeutet das: Die kommenden drei Rennwochenenden werden über seine Zukunft entscheiden.
Hadjar lauert
Im Hintergrund macht sich bereits Isack Hadjar für ein Cockpit 2026 warm. Der Franzose gilt als Wunschkandidat, sollte Tsunoda den Durchbruch nicht schaffen.
Der 24-Jährige selbst schließt eine Rückkehr zum Schwesterteam Racing Bulls nicht aus: „Am Ende zählt die Leistung. Wenn ich dort besser helfen kann, dann ist das eine Option“, erklärte er vor dem Aserbaidschan-Grand-Prix.
Qualifying stark, Renntempo schwach
Der Knackpunkt ist klar benannt: Rennpace. In Monza schaffte es Tsunoda erstmals bis in Q3 - das Minimalziel laut Team. Über die Distanz klafft jedoch eine Lücke. „Ich muss mich jetzt auf die Longruns fokussieren“, sagte er in Baku. „In Monza hatte ich zwar einen kleinen Schaden, aber auch ohne den wären wir zu langsam gewesen. Selbst das Team findet keine eindeutige Erklärung.“
Der unerklärliche Reifenverschleiß
Besonders rätselhaft ist der hohe Reifenverschleiß.
„Bis zum dritten Training haben wir nur versucht herauszufinden, warum die Pneus abbauen wie verrückt. Wir fanden nichts und mussten das Set-up verbiegen. Das hat Performance gekostet“, so Tsunoda. Die Folge: Während er im Qualifying mit rund zwei Zehnteln Rückstand auf Max Verstappen glänzte, betrug der Abstand im Rennen in Monza am Ende achtzig Sekunden.
Feintuning unter Wettkampfbedingungen
Um die Probleme einzudämmen, greift der Japaner tief in die Trickkiste.
„Ich probiere einiges aus, um die Balance zu retten, obwohl ich eigentlich zufrieden war. Diese Experimente kosten Zeit, sind aber nötig“, erklärt er. Damit steht Tsunoda in gewissem Gegensatz zu früheren Verstappen-Teamkollegen: Sergio Pérez verlor eher im Zeittraining als im Rennen - bei Tsunoda ist es umgekehrt.
Alles oder nichts bis Mexiko
Das Zeitfenster bis Mexiko ist eng. Red Bull erwartet konstante Punkteränge, andernfalls droht ein Rückschritt ins Juniorteam.
Tsunoda bleibt kämpferisch: „Ich komme Schritt für Schritt näher - jetzt muss nur noch der Sonntag passen.“ Gelingt ihm die Wende nicht, könnte Hadjar schon bald seinen Platz einnehmen.