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Formel 1: McLarens internes Wm-Duell - halten die "Papaya Rules"?

Das Ende der „Papaya Rules“?

Bei McLaren tobt das Titelduell zwischen Oscar Piastri und Lando Norris. Vor den letzten sechs Rennen wackeln die „Papaya Rules“. Teamchef Andrea Stella vertraut auf seine Piloten.
McLaren-Pilot Oscar Piastri und Geschäftsführer Zak Brown sprechen offen über das Duell mit Teamkollege Lando Norris. Trotz Konkurrenz herrscht gegenseitiger Respekt und eine gute Zusammenarbeit.
Bei McLaren tobt das Titelduell zwischen Oscar Piastri und Lando Norris. Vor den letzten sechs Rennen wackeln die „Papaya Rules“. Teamchef Andrea Stella vertraut auf seine Piloten.

Oscar Piastri gegen Lando Norris - das teaminterne Duell bei McLaren hat es in sich und elektrisiert die Formel-1-Szene. Nach 17 Saisonrennen liegt der Fahrertitel fest in Papaya-Hand, doch die Stallrivalen schenken sich nichts.

Max Verstappen rückt zwar langsam näher, doch alles deutet auf einen Showdown der beiden McLaren-Piloten hin. Die legendären „Papaya Rules“, McLarens interne Spielregeln, stehen vor ihrer bislang härtesten Bewährungsprobe.

Druck nimmt zu

Seit Saisonbeginn waltet Teamchef Andrea Stella mit ruhiger Hand: Gleiches Material, gleiche Strategie, freie Fahrt - bis an die Grenze. Das Konzept funktionierte blendend. Schon sechs Grands Prix vor Schluss sicherte sich das Team die zweite Konstrukteurs-Krone in Serie.

Doch je näher das Finale rückt, desto dünner wird das Eis. „Jedes Gespräch beginnt mit dem Hinweis: Das ist schwer“, betont Stella. „Beide Fahrer verfolgen eigene Ziele, trotzdem wollen wir sie frei fahren lassen. Lando und Oscar haben das bislang grandios umgesetzt.“

Historische Mahnung

Die Formel-1-Geschichte zeigt, wie brisant Teamduelle im Titelkampf werden können. Ayrton Senna und Alain Prost räumten sich im McLaren 1989 in Suzuka aus dem Weg, auch Lewis Hamilton und Nico Rosberg lieferten sich bei Mercedes erbitterte Kämpfe.

Wenn die Uhr tickt, sinkt die Hemmschwelle - eine Warnung, die in Woking niemand überhört.

Stella pocht auf Transparenz: „Wir dürfen keine vorschnellen Schlüsse ziehen, sonst riskieren wir das Vertrauen unserer Fahrer - und das ist noch fundamentaler als Punkte.“

Vertrauen hat bislang auch funktioniert: In Monza ordnete der Kommandostand einen Platztausch an, Piastri gehorchte ohne Murren.

Doch wer glaubt an eine Wiederholung, wenn in Abu Dhabi der WM-Pokal winkt?

Stresstest beginnt jetzt

In den letzten sechs Rennen - plus drei Sprints - zählt jeder Punkt quasi doppelt. Kleinste Ausfälle, ein Safety-Car zur falschen Zeit oder ein taktischer Kniff können die Rangordnung kippen.

Norris und Piastri müssen sich nicht nur auf der Strecke vertrauen, sondern auch darauf, dass das Team unvoreingenommen bleibt.

Die „Papaya Rules“ verlangen Perfektion: kompromissloses Racing ohne die rote Linie zu übertreten. Gelingt das, erlebt der Sport einen Kampf auf Messers Schneide.

Scheitert es, droht ein historischer Eklat - ganz im Stil von Senna gegen Prost.