Selbst wenn Max Verstappen und Yuki Tsunoda in allen verbleibenden Grands Prix und Sprints als Erste und Zweite ins Ziel kämen, würde Red Bull im Konstrukteurs-Kampf der Formel 1 nicht mehr an McLaren vorbeiziehen. Der Fahrertitel ist für Verstappen trotzdem noch in Reichweite - und genau dafür riskiert das Team einen letzten Technik-Vorstoß.
Formel 1: Red Bull zieht letzten Titel-Trumpf
Red Bull zieht letzten Titel-Trumpf
In Singapur rollt nur der Niederländer mit einer neuen Frontflügel-Geometrie aus der Box. „Das Auto ist besser“, erklärte Chefingenieur Paul Monaghan beim obligatorischen FIA-Technikbriefing. „Jetzt müssen wir sehen, ob wir die Hackordnung sprengen können.“
Zwei Siege in Monza und Baku täuschen über ein Kernproblem hinweg: Auf winkligen Kursen wie Singapur war der Red Bull zuletzt zu widerstandsreich und instabil, während der McLaren wesentlich effizienter durch schnelle Richtungswechsel kam.
Ein neuer Unterboden in Silverstone, ein umfangreiches Paket in Spa und ein Frontflügel für Zandvoort gab es bereits. Das nun in Singapur eingesetzte Flügelelement dürfte das letzte Bauteil mit längerer Vorlaufzeit sein.
Verstappen mit neuem Flügel ausgerüstet
Laut FIA-Dokumentation erhöht Red Bull die Wölbung einzelner Flügelsektionen, um mehr Abtrieb zu erzeugen, ohne die Strömung abreißen zu lassen. Monaghan präzisiert: „Es ist eine subtile Änderung. Als wir den Flügel für Zandvoort freigaben, sahen wir sofort weiteres Potenzial - also haben wir den Knopf gedrückt.“ Dank freier Kapazitäten in der Fertigung sei das Teil rechtzeitig fertig geworden.
Da keine weiteren großen Komponenten mehr folgen, liegt der Fokus nun komplett auf Feinabstimmung an der Strecke. Ausgerechnet Singapur, wo Verstappen noch nie triumphierte, wird zum Gradmesser.
„Läuft es hier gut, wäre das ein schöner Vertrauensschub“, sagt Monaghan. „Doch selbst wenn nicht, reisen wir nach Austin, um zu gewinnen.“