Carlos Sainz hat seine Medienschelte nach dem Großen Preis von Singapur als „völlig aufgebauscht“ bezeichnet.
Formel-1-Star legt mit TV-Kritik nach
Formel-1-Star verteidigt TV-Kritik
Der Williams-Pilot hatte bemängelt, die TV-Regie habe lieber Lebenspartnerinnen und Promis gezeigt als entscheidende Szenen auf der Strecke. Nun rudert der 31-Jährige zurück - und bleibt doch bei seiner Kernaussage.
Sainz kritisiert TV-Regie
Unmittelbar nach dem Nachtrennen im Marina Bay Street Circuit zeigte sich Sainz bei „El Partidazo“ auf Cadena COPE frustriert: „Sie haben keines meiner vier, fünf Überholmanöver am Ende gezeigt, auch nicht Fernando Alonsos Jagd auf Lewis Hamilton. Stattdessen immer wieder Reaktionen von Freundinnen oder Berühmtheiten.“
Die Verantwortlichen müssten „den Wettbewerb respektieren und die Schlüsselmomente einfangen“.
Ein Sprecher der Formel 1 widersprach prompt: Man liefere den Fans „grundsätzlich die bestmöglichen Bilder“ und kombiniere komplexe Rennaction mit „Kontextmomenten auf der Tribüne und aus dem Fahrerlager“. Der Anspruch sei „ständige Verbesserung“.
„Einfach eine Kritik, mehr nicht“
Vor dem Grand Prix der USA stellte Sainz nun klar, er habe kein persönliches Fass aufmachen wollen: „Wie immer wurden meine Aussagen übertrieben. Dass ich die Freundinnen erwähnte, brachte Würze rein und ging viral - mehr war das nicht.“
Die Senderegie leiste bei vielen Grand Prix „einen unglaublichen Job“, Singapur sei jedoch „kein gutes Beispiel“ gewesen.
Er zog einen anschaulichen Vergleich: „Auch ich habe Wochenenden, an denen ihr mir eine Vier von Zehn gebt. Andernorts treffe ich die Zehn. So ist das Leben.“ Seine Kritik richte sich nicht gegen die Arbeit des gesamten Produktionsteams, sondern gegen „dieses eine Rennen, in dem auf einer Strecke, auf der es ohnehin schwer ist zu überholen, zu viele Duelle untergingen“.
Keine Spur von Rückzieher
Trotz seines versöhnlichen Tons bleibt Sainz dabei, dass der Zuschauer entscheidende Szenen verpasst habe: „Es ist schade, wenn man auf einen Crash oder ein Überholmanöver wartet, das nie kommt, während hinten echte Action läuft.“
Gleichwohl hoffe er, „dass sich niemand persönlich angegriffen fühlt“.
Formel 1 hält Kurs
Die Königsklasse verweist weiterhin auf ihre komplexe Produktionsrealität mit zwanzig Autos, mehreren Strategieebenen und zahllosen Kameraperspektiven. Verbesserungspotenzial räumt man intern ein - doch der Schwerpunkt liege stets „auf dem Racing“, wie der F1-Sprecher betont.
Ob die Zuschauer in Austin mehr direkte Duelle statt VIP-Einblendungen zu sehen bekommen, wird sich am Wochenende zeigen. Sicher ist: Carlos Sainz wird bei jedem verpassten On-Track-Moment ganz genau hinschauen.