Williams-Teamchef James Vowles hat in der Teamchef-Pressekonferenz vor dem Grand Prix von Singapur einen revolutionären Vorstoß gewagt: Die Formel 1 solle künftig nur noch Samstags und Sonntags fahren.
Formel 1: Teamchef fordert Revolution der Grand Prixs
F1-Teamchef fordert Revolution
„Ich würde das Training reduzieren und die Veranstaltung zum Spektakel machen“, erklärte der 45-Jährige. Fielen zwei der drei Freien Trainings weg, stünden den Teams nach seiner Rechnung 24 zusätzliche Tage zur Verfügung - genug, um weitere Rennen in den ohnehin schon prall gefüllten 24-Rennen-Kalender aufzunehmen.
Die Wochenend-Struktur beschäftigt die Königsklasse seit Monaten. Serien-CEO Stefano Domenicali hatte zuletzt sogar eine Verkürzung der 300-Kilometer-Distanz ins Spiel gebracht. Vowles setzt dagegen bei den Trainings an: „Drei Sessions sind zu viel. Die Zuschauerzahlen steigen an Sprint-Wochenenden, das kommt an.“
Fest steht bereits: In der Saison 2026 wird es wie in diesem Jahr sechs Sprintrennen geben - in Shanghai, Miami, Montréal, Silverstone, Zandvoort und Singapur. Gerade der ultradichte Stadtkurs im Stadtstaat sorgte für Stirnrunzeln, weil Überholen dort traditionell schwierig ist.
Vowles will Trainings reduzieren
Aston-Martin-Teamchef Andy Cowell verweist jedoch auf das technische Reglement, das kommende Saison greift: „Mit den neuen Autos könnte sich das Überholen verbessern. Die Fans lieben Sprint-Wochenenden, und wir arbeiten für die Fans“, betonte der Brite.
Auch Alpine-Manager Steve Nielsen hat seine Meinung nach anfänglicher Skepsis gedreht: „Sprint-Rennen sind eine gute Sache. Wenn wir drei Freie Trainings haben, zieht sich das Wochenende. Ein, zwei Sessions weniger und dafür mehr Racing - das wäre mir lieber.“ Eine konkrete Zahl nannte er nicht, sieht das Optimum aber irgendwo „über sechs, unter 24“.
Ganz neu wäre Vowles’ Idee nicht: Beim Emilia-Romagna-Grand-Prix 2020 zwangen COVID-Restriktionen den Tross zu einem Zwei-Tages-Programm mit einem 90-Minuten-Training am Samstag. Fahrer, Teams und Streckenbetreiber bewerteten das Experiment überwiegend positiv.