Christian Horner ist seit seinem Abschied von Red Bull das heißeste Personal-Gerücht im Fahrerlager. Der 51-Jährige betont, noch lange nicht „fertig“ mit der Königsklasse zu sein - offen bleibt nur, wo und in welcher Funktion. Immer lauter wird dabei Aston Martin als möglicher neuer Arbeitgeber genannt.
Formel 1: Was läuft da? Heiße Gerüchte um Horner und Aston Martin
Heiße Gerüchte um Horner
Die Marke war früher Red-Bull-Sponsor und arbeitete mit Horner am Hypercar-Projekt Valkyrie. Heute führt Milliardär Lawrence Stroll das Team. Seine Strategie: Erfolg kaufen, koste es, was es wolle.
Erst wurde Technikchef Dan Fallows geschasst, dann Ex-Ferrari-Mann Enrico Cardile als Chief Technical Officer verpflichtet und kurz darauf Design-Guru Adrian Newey als übergeordnete Instanz präsentiert. Die Personalrochaden wirken mehr wie eine rauschhafte Shopping-Tour als ein langfristiger Masterplan. Da passt Horner als nächster Coup ins Bild: erfahrener Teamchef, nachgewiesener Titelgarant, großes Netzwerk.
Vor dem Singapur-Grand-Prix musste Aston-Martin-CEO und Teamchef Andy Cowell mehrfach zu Horner Stellung nehmen. Seine erste, ausweichende Antwort: „Christian macht gerade eine Pause und genießt Zeit mit Familie und Freunden. Ich wünsche ihm alles Gute.“ Auf die Nachfrage, ob Horner das Team verstärken könnte, parierte Cowell: „Wir haben ein starkes Team.“
Formel 1: Treffen Horner und Newey wieder aufeinander?
Er wiederholte das Mantra, zählte Newey und Cardile auf, lobte die neuen Windkanal-Tools und die Vision von Lawrence Stroll - ohne klar „Ja“ oder „Nein“ zu sagen. Schließlich räumte er zumindest Horner Verdienste ein: „Seine Bilanz spricht für sich. Aber Christian muss selbst entscheiden, was er tun will.“
Gerade diese Personalie macht eine Horner-Verpflichtung heikel. Newey verließ Red Bull auch wegen des zerrütteten Verhältnisses zu Horner. Wieder unter einem Dach zu arbeiten, erscheint schwer vorstellbar. Newey besitzt zudem bereits Firmenanteile und weitreichende Befugnisse - genau das, was Horner ebenfalls fordern würde. Zwei Alpha-Tiere mit Kontrollanspruch unter Strolls Dach? Ein Pulverfass.
Horner braucht keinen Job, um Rechnungen zu bezahlen. Er sucht Gestaltungsmacht. Stroll hingegen verliert rasch die Geduld, wenn der Aufwärtstrend ausbleibt. Bleibt Aston Martin 2026 hinter den Erwartungen, könnte der Kanadier wieder zum Portemonnaie greifen - und dann wäre „Never say never“, wie Cowell es elegant umschrieb, plötzlich gelebte Realität.