Formel 1>

Leclerc klagt: Ferraris Bremsprobleme ruinieren Saison

Ferraris gefährliche Abwärtsspirale

Charles Leclerc klagt nach Baku und Singapur über Bremsprobleme und fehlendes Tempo. Die beiden Ferrari-Piloten fühlen sich zudem wie Passagiere.
Charles Leclerc hat derzeit wenig Grund zur Freude
Charles Leclerc hat derzeit wenig Grund zur Freude
© IMAGO/MAXPPP
Charles Leclerc klagt nach Baku und Singapur über Bremsprobleme und fehlendes Tempo. Die beiden Ferrari-Piloten fühlen sich zudem wie Passagiere.

Charles Leclerc fand nach zwei ernüchternden Ferrari-Auftritten in Baku und Singapur deutliche Worte. „Im Moment fühlen sich Lewis und ich wie Passagiere. Wir können aus diesem Auto nicht mehr herausholen“, erklärte der Monegasse nach Rang sechs im Stadtstaat.

An beiden Wochenenden verpasste die Scuderia die Top Fünf in Qualifying und Rennen - in Singapur kam ein massives Bremsproblem hinzu.

„Ab Runde acht ging es nur noch ums Brems­management“, schilderte Leclerc. Teamkollege Lewis Hamilton, der angeschlagen auf Platz acht ins Ziel kam, bestätigte die Aussagen intern.

Bremsprobleme und fehlendes Tempo

Die sich verschlimmernde Brems­thematik „ist allerdings nicht unser größtes Problem“, gab Leclerc zum Besten. „Uns fehlt schlicht das Renn­tempo, um vorne mitzukämpfen.“

Der 27-fache Polesetter ordnet die Kräfte klar ein: „McLaren hat seit Saisonbeginn den gleichen Vorsprung. Red Bull hat ab Monza einen Sprung gemacht und liegt nun auf McLaren-Niveau. Mercedes hat aufgeschlossen - und dann kommen wir.“

Der SF-25 neige in den Kurven zunächst zum Untersteuern, werde aber im nächsten Moment „sehr nervös und unvorhersehbar“. Diese Charakteristik lasse sich auf den verbleibenden sechs Renn­strecken kaum kaschieren. „Was wir hier gesehen haben, wird den Rest der Saison prägen“, prognostiziert Leclerc.

Von der Titeljagd zum Überlebenskampf

Für den achtfachen Grand-Prix-Sieger ist das ein schwerer Schlag. Nach der knapp verpassten Konstrukteurs-Krone, als Ferrari in der vergangenen Saison McLaren um nur vierzehn Punkte unterlag, hatte die Mannschaft große Hoffnungen.

„Du kommst mit hohen Erwartungen - und siehst keinen Fortschritt“, räumt Leclerc ein. Dennoch verspürt er keinen Frust: „Es kostet viel Energie, aber es demotiviert mich nicht. Im Gegenteil: Es treibt mich an, diese Situation zu drehen.“

Ob Ferrari die Trendwende noch in diesem Jahr schafft, bleibt offen. Fakt ist: Solange die Roten ihre Brems- und Balanceprobleme nicht lösen, bleibt selbst das Podium außer Reichweite - und Leclercs Hoffnung auf Erfolge beschränkt sich auf den Kampfgeist eines Fahrers, der trotz allem nicht locker lässt.