Zwölf Jahre lang prägte Lewis Hamilton die Silberpfeile von Mercedes– nun trägt er Rot. Im Gespräch mit dem hauseigenen Ferrari-Magazin zog der siebenfache Weltmeister ein erstes Zwischenfazit seiner schwierigen Debütsaison in Maranello: „Ich wusste, dass die Verbindung unserer Marken groß werden würde. Aber es hat mich dennoch umgehauen – das ist noch mächtiger, als ich mir ausgemalt hatte.“
Lewis Hamilton: "Das ist noch mächtiger, als ich mir ausgemalt hatte“
Hamilton: „Es hat mich umgehauen“
Mit dem Ruhm komme jedoch auch eine enorme Last. „Jeder erwartet sofortige Siege, doch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“, betonte der 40 Jahre alte Brite mit einem Schmunzeln. Hamilton räumte ein, dass Außenstehende selten ermessen können, wie komplex ein Teamwechsel in der Königsklasse ist. „Nur wer im Inneren arbeitet, versteht wirklich, wie diese Maschine funktioniert“, erklärte er.
Trotz seiner immensen Erfahrung hat die Arbeitsweise der Scuderia Hamilton überrascht: „Es ist erneut völlig anders. Deshalb mache ich niemandem Vorwürfe, der das nicht begreift. Ich konzentriere mich nur auf das, was ich beeinflussen kann: meine Vorbereitung, die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und meine tägliche Einstellung.“
Hamilton wartet noch auf sein erstes Ferrari-Podest
In der Fahrerwertung liegt Hamilton mit 146 Punkten auf dem sechsten Platz. Sein Teamkollege Charles Leclerc ist derweil Fünfter. Hamiltons erster Erfolg im roten Overall gelang ihm beim China-Sprint, den er souverän gewann. Im regulären Rennen erreichte er bislang viermal den vierten Platz: in Imola, Spielberg, Silverstone und Austin. Für den Rekordjäger ist das ungewohnt, doch der Trend zeigt aufwärts.
Trotz seiner ausbaufähigen Einzelergebnisse behauptet Ferrari mit 356 Punkten Platz zwei der Teamwertung – denkbar knapp vor Hamiltons ehemaligem Arbeitgeber Mercedes, der bei 355 Zählern lauert. Jeder Punkt könnte am Ende darüber entscheiden, ob Maranello die Silberpfeile in Schach hält oder ob der Rekordweltmeister seinem alten Team indirekt noch einmal zur Krönung verhilft.
Hamilton selbst bleibt gelassen: „Ich tauche jeden Tag mit einem Lächeln in die Fabrik ein. Positiv bleiben – das ist der Schlüssel.“