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Der jüngste Tote der Formel-1-Geschichte

Der jüngste Tote der F1-Geschichte

Ricardo Rodríguez strebt in der Formel 1 nach großen Erfolgen. Dann kostet ihn ein Trainingsunfall in einem anderen Boliden sein Leben.
Ricardo Valentín Rodríguez de la Vega wurde nur 20 Jahre alt
Ricardo Valentín Rodríguez de la Vega wurde nur 20 Jahre alt
© IMAGO/Schirner Sportfoto
Ricardo Rodríguez strebt in der Formel 1 nach großen Erfolgen. Dann kostet ihn ein Trainingsunfall in einem anderen Boliden sein Leben.

Sportler streben gerne nach Rekorden. Formel-1-Fahrer tun dies im Speziellen. Besonders beliebt sind dabei Geschwindigkeitsrekorde. Auch der ehemalige F1-Fahrer Ricardo Valentín Rodríguez de la Vega hielt viele Jahrzehnte lang Rekorde.

Doch während fast alle seine Bestmarken in der jüngeren Vergangenheit gebrochen wurden, ist ihm der unschönste „Rekord” geblieben: der des jüngsten Formel-1-Toten der Geschichte.

Genau 63 Jahre ist es her, dass der Mexikaner im Training für den Großen Preis von Mexiko tödlich verunglückte.

In der Peraltada-Kurve hatte der 20-Jährige nach einem Bruch der hinteren rechten Aufhängung die Kontrolle über seinen Boliden verloren. Er prallte gegen die Leitplanke, der Wagen ging in Flammen auf, der Sportler verstarb noch am Unfallort.

Für ein Rennen im Lotus - mit tödlichem Ausgang

Besonders tragisch: Das Ferrari-Team, für das Rodríguez eigentlich fuhr, hatte auf den GP in Mexiko verzichtet, weil dieser nicht zur Weltmeisterschaft zählte.

Der Mexikaner wollte in seiner Heimat aber unbedingt starten und schloss sich für das Rennen Lotus an. Ein fataler Fehler.

Mit nur 20 Jahren endete im Autódromo Hermanos Rodríguez – die Strecke ist heute nach ihm und seinem Bruder benannt – das Leben eines hoffnungsvollen Motorsport-Talents.

Bereits im Alter von 14 Jahren hatte er 1956 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans starten wollen, doch die Organisatoren lehnten ab. Auch zwei Jahre später musste er zusehen, als sein älterer Bruder Pedro in einem Ferrari über die Strecke jagte.

1960 war es dann schließlich so weit: Ricardo Rodríguez trat an und wurde im Alter von 18 Jahren und 133 Tagen Zweiter. Bis heute ist er der jüngste Fahrer, dem beim Langstreckenklassiker ein Podestplatz glückte.

Rodríguez hielt mehrere Rekorde

Seine Performance in Le Mans sorgte dabei auch bei Ferrari-Boss Enzo Ferrari für Begeisterung. 1961 ließ er den Mexikaner in einem Werks-Ferrari in der Formel 1 fahren.

Auf Anhieb stellte er seinen Boliden in die erste Startreihe, erst Max Verstappen war 2016 beim Belgien-Grand-Prix in Spa jünger, als ihm dieses Kunststück ebenfalls gelang.

Sein Rekord als jüngster Ferrari-Fahrer in der Formel 1 – der Mexikaner war bei seinem Debüt 19 – hatte indes bis März 2024 Bestand, als Oliver Bearman im Alter von 18 Jahren für den Rennstall aus Maranello debütierte.

Auch Bruder Pedro verunglückt tödlich

Vor Rodríguez schien eine große Karriere zu liegen, so durfte er auch 1962 wieder im Flitzer der Scuderia Platz nehmen. Bis der tödliche Trainingscrash sein Leben jäh beendete.

Desaströs für seine Familie: Neben Ricardo Rodríguez verunglückte auch dessen älterer Bruder Pedro tödlich.

Nach dem Ableben von Ricardo hatte Pedro zunächst auf seine eigene Chance in der Königsklasse des Motorsports verzichtet, debütierte später aber dennoch.

Er feierte zwei F1-Rennsiege, gewann zudem in Le Mans und die 24 Stunden von Daytona. 1971 kostete ein Feuercrash beim Sportwagen-Rennen am Norisring ihn schließlich sein Leben. Er wurde 31 Jahre.