13 Jahre in der Weltspitze - in der Neuzeit kaum vorstellbar bei den Schwimmerinnen.
Trotziger Triumph der eisernen Lady
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Umso unglaublicher, dass Katinka Hosszu bei ihren vierten olympischen Spielen endlich ihre lang ersehnte Medaille holt, und dann gleich die goldene.
Die "Iron Lady", wie sich die 27-Jährige vermarktet, triumphierte in Rio über 400 Meter Lagen und feierte danach überschwänglich mit ihrem Ehemann und Trainer Shane Tusup.
Der Amerikaner hatte schon während des Rennens, das Hosszu in der Weltrekordzeit von 4:26,36 Minuten gewan, ekstatisch am Seitenrand mitgefiebert.
Shiwen scheitert vorzeitig
Von Beginn lag Ungarns Superstar auf Weltrekordkurs und unterbot letztlich den bisherigen Rekord der Chinesin Ye Shiwen um satte zwei Sekunden.
"Ich habe diesen Rekord eine ganze Zeit lang gejagt", sagte die Millionärin und tönte: "Ich kann definitiv noch schneller schwimmen."
Hosszu, vor vier Jahren auf dem undankbaren Blech-Platz gelandet, bemerkte trotzig: "Viele Menschen haben gedacht, mich würde wieder dieses London-Gefühl einholen."
Shiwen hatte den Rekord 2012 bei den Olympischen Spielen in London aufgestellt. In Rio war sie bereits in den Vorläufen gescheitert.
Horton lässt Vorwürfen Gold folgen
Gleich zweimal Gold ging an Australien. Neben der favorisierten 100-m-Frauenstaffel, die den Weltrekord verbesserte, triumphierte Mack Horton über 400 Meter Freistil.
Der 20-Jährige mit der markanten Hornbrille ließ wütenden Worten Taten folgen und bezwang in 3:41,55 Minuten seinen großen Konkurrenten Sun Yang aus China auf den zweiten Platz.
Die Rivalität zwischen Horton und Sun hatte in der Woche vor dem Wettkampf ein neues Level erreicht, nachdem der Australier den seit Langem umstrittenen Doppel-Olympiasieger von London als "Drogen-Betrüger" bezeichnete.
Entsprechend unterkühlt gratulierten sich die beiden nach dem Rennen.
Weltrekorde purzeln
Während Paul Biedermanns Weltrekord von Horton nicht geknackt wurde, fiel noch ein weiterer: über 100 Meter Brust.
Bereits am Nachmittag schlug Weltmeister Adam Peaty im Vorlauf nach 57,55 Sekunden an. Damit verbesserte der Brite seine eigene Bestmarke aus dem Jahr 2015 um 37 Hundertstel.
In den Halbfinalläufen am Abend zog Peaty dann souverän ins Finale ein – zwar als Erster aber ohne neuerlichen Weltrekord. Den könnte er nun am Sonntagabend im Endlauf aufstellen.