Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bei Nachtests von Dopingproben der Sommerspiele 2012 in London erneut Athleten überführt und nachträglich disqualifiziert. Bei drei Sportlern aus Russland und der Türkei wurde die verbotene Substanz Turinabol, der Anabolika-Klassiker aus der ehemaligen DDR, nachgewiesen.
Russland muss Silber zurückgeben
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Betroffen ist auch eine Medaillengewinnerin: Die russische Sprinterin Antonina Kriwoschapka gewann mit der 4x400-m-Staffel Silber und wurde im Einzelrennen Sechste. Kriwoschapka und ihre Staffel-Kolleginnen Julija Guschtschina, Tatjana Firowa und Natalja Antjuch müssen ihre Silbermedaille zurückgeben. Das deutsche Quartett war bereits im Vorlauf ausgeschieden.
Zudem wurden der türkische Boxer Adem Kilicci (Klasse bis 75 kg) und die russische Diskuswerferin Wera Ganejewa erwischt. Kilicci war beim Boxwettbewerb Fünfter geworden, Ganejewa erreichte Platz 23.
Das IOC untersucht seit mehreren Monaten insgesamt 1545 Proben der Spiele 2008 in Peking und London neu. Dabei kommen Methoden zur Anwendung, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung standen. Bis Anfang Februar wurden 101 Athleten aus 89 Ländern und 16 Sportarten überführt. Die meisten stammen aus dem Gewichtheben, der Leichtathletik und dem Ringen.