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Olympia 2021: Streetball, Surfen, Skateboard - Olympia und seine Trendsportarten

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Olympia 2021: Streetball, Surfen, Skateboard - Olympia und seine Trendsportarten

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Olympia erfindet sich neu

Bei den Olympischen Spielen in Tokio gibt es wieder einige neue Sportarten zu bestaunen. Damit treten Skateboard und Surfen in die Fußstapfen von Feuerlöschen und Taubenschießen.
Die Olympischen Spiele in Tokio haben bereits die Hälfte erreicht. Aus deutscher Sicht gab es schon einige Medaillen zu feiern, allerdings auch diverse negative Vorfälle.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

One-hit-wonder oder Erfolgsrezept?

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Vor 125 Jahren fanden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt und seitdem faszinieren die Spiele Menschen weltweit. Eine große Herausforderung ist es dabei, sich ständig neu zu erfinden.

Klassische Sportarten wie Ringen, Fechten oder Leichtathletik wollen mit neuen Trendsportarten unter einen Hut gebracht werden. Dass das IOC dabei auch immer wieder zu Experimenten bereit ist, zeigt die Vergangenheit. (News: Alles zu Olympia)

Bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris gab es einen Wettbewerb in Brandbekämpfung. Berufsfeuerwehren und Freiwillige Brandbekämpfer aus aller Welt nahmen an den Spielen teil. Am Ende zeigte sich die “Hook and Ladder Company Number one” aus Kansas City als schnellster Feuerlöscher und holte das erste und einzige Gold in dieser Disziplin.

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Auch das Taubenschießen war in Paris das erste und einzige Mal olympisch. Nach fast 300 getöteten Vögeln entschloss sich das IOC jedoch, den Wettbewerb wieder aus dem Programm zu nehmen.

Die Neuen: Surfen, Skateboard, Streetball

So martialisch sind die neuen Trendsportarten heutzutage nicht. In Tokio waren es unter anderem die Sportarten Streetball - im Olympia-Jargon 3x3-Basketball genannt - Surfen und Skateboard, die zum ersten Mal olympisches Edelmetall vergaben.

Vergleicht man den Ariake Sports Park, in dem der Skateboard-Wettbewerb stattfindet, etwa mit dem Equestrian Park, glaubt man, sich in einer anderen Welt zu befinden.

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Die Skateboard-Wettbewerbe entwickelten sich zu einem echten Hingucker
Die Skateboard-Wettbewerbe entwickelten sich zu einem echten Hingucker

Während bei den Reitwettbewerben in traditioneller Reitkleidung um olympische Meriten gekämpft wird, wummert beim Skateboard laute Punk-Musik aus den Boxen und die Athleten zeigen einen wilden Mix aus weiten Shorts, langen Hosen oder bunten Muskelshirts.

Skateboard-Anarchos erobern Olympia

Dazu hat fast jeder Teilnehmer kabellose Kopfhörer in den Ohren, um von der eigenen Playlist zu Höchstleistungen getrieben zu werden. Ein Umstand, der Traditionalisten wahrscheinlich fast zur Weißglut bringt, bei der Jugend aber gut ankommen dürfte.

Dass dann mit Yuto Horigome auch noch ein Japaner aus Tokio die erste Goldmedaille in diesem neuen Wettkampf gewinnen konnte, rundete das Bild ab. “Ich bin so happy, dass mir das gerade hier gelungen ist. Das Haus meiner Eltern ist 20 Minuten entfernt”, zeigte sich der 22-Jährige tief bewegt.

Dementsprechend zufrieden waren auch die IOC-Offiziellen mit dem Ergebnis. “Das ist ein sehr wichtiger Teil für die Weiterentwicklung der Spiele”, wusste IOC-Sportdirektor Kit McConnell zu berichten und fügte hinzu: “Unser Ziel ist es, den Sport zu den Menschen zu bringen, nicht nur die Menschen zum Sport.”

Aber nicht nur im Skate-Park erblickten Trendsportarten das Licht der Olympischen Spiele. Insgesamt gibt es sieben Sportarten, die erstmals unter den olympischen Ringen in Tokio antreten oder ihr Comeback feiern.

Baseball und Karate als Hommage an den Gastgeber

Bereits alte Bekannte sind Baseball und Softball. 2008 hatten beide Disziplinen ihren letzten Auftritt bei Olympia. Da Baseball außerhalb der USA in Japan seine größte Fanbase hat, dürfte dieses Comeback als eine Hommage an die Gastgeber verstanden werden.

Ebenfalls dürfte Karate - die dritte asiatische Kampfsportart bei Olympia - als Gefälligkeit für Japan gedacht sein. 2024 in Paris sind Wettbewerbe in dieser Disziplin nicht mehr vorgesehen.

Neben bereits erwähntem Skateboard hat sich vor allem Streetball als starker Neuling erwiesen. Anders als beim normalen Basketball dominieren hier nicht die USA. Zwar haben sich die Frauen das erste Gold in der olympischen Geschichte gesichert, bei den Männern hatte sich das Mutterland des Basketballs aber gar nicht erst qualifiziert.

Streetball “ist die Hölle”

Aber die Athletik und Action sprechen eindeutig für Streetball. “Es ist die Hölle, als ob du eine menschliche Kanonenkugel bist”, sagte die US-Amerikanerin Kelsey Plum und fügte hinzu: “Du kannst nie wirklich Luft holen.”

Damit dürfte sich Streetball in Paris, wenn hoffentlich wieder Zuschauer vor Ort sind, zu einem wahren Publikumsmagneten entwickeln - ebenso wie Surfen.

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Ähnlich wie beim Skateboard und Streetball hat sich das IOC auch hier für eine junge, coole Sportart entschieden. Sand, Meer und jede Menge sonnengebräunte Körper, die sich in halsbrecherischen Aktionen in die Wellen stürzen - die perfekte Ausgangslage für einen weiteren Zuschauer-Hotspot.

Speedklettern? Spektakuläre Bilder und Kritik

Ein Fragezeichen steht wohl noch hinter Sportklettern. Wohin die Reise dieser Sportart bei Olympia gehen wird, steht noch in den Sternen. Zwar überzeugt auch dieser Wettkampf mit herausragender Athletik und spektakulären Bildern. Aber das IOC hat sich für die Austragung als Kombinations-Mehrkampf entschieden - und damit für viel Kritik bei den Athleten gesorgt.

Gerade das Speedklettern - eine der drei Disziplinen neben Lead und Boulder - ist bei Kletterern verpönt. Der Hauptvorwurf: Es geht ausschließlich um Geschwindigkeit, statt um kletterische Fähigkeiten.

Am Speedklettern scheiden sich die Geister
Am Speedklettern scheiden sich die Geister

Aber diese Misstöne sollte das IOC noch geglättet bekommen. Denn im Großen und Ganzen haben die Funktionäre bei der Auswahl neuer Sportarten mit der Entscheidung für Trendsportarten viel Mut bewiesen - und sie wurden belohnt.

Damit sind die besagten Trendsportarten schon jetzt einer der großen Gewinner in Tokio. Der eigentliche Gewinner sind aber die Olympischen Spiele selbst. Der Mythos hat sich neu erfunden und strebt weiter in eine glanzvolle Zukunft.

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